Leidenschaft für Leder

Die Stickmaschine erleichtert ihr die Arbeit enorm
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  • hochgeladen von Julia Scheiring

In der Werkstatt von Tamara Gritsch gibt es vor allem eines: Leder, so weit das Auge reicht. Vor acht Jahren kam ihr zweites Kind zur Welt, zu dieser Zeit begann sie, sich Gedanken über die passende Fußbekleidung zu machen. Schließlich begann sie selbst zu probieren: "Am Anfang habe ich mit Möbelstoff probiert, später mit Leder. Von diesem Stoff war ich vom ersten Moment an begeistert und habe gewusst: das ist es", erzählt die Pfaffenhoferin. So hat sie mit einer geliehenen Haushaltsnähmaschine begonnen, Lederpatschen zu nähen - die Kinlepats. Zuerst für ihre Kinder, anschließend wurde die ganze Verwandtschaft ausgestattet. "Zu dieser Zeit waren meine Kinder noch sehr klein, deshalb habe ich unzählige Nachtstunden investiert", erinnert sich Gritsch. Schließlich beschloss sie, das Ganze professionell aufzuziehen und meldete ein Gewerbe an. Statt für Online-Verkauf entschied sie sich für den Standorthandel, denn: "Ich wollte mit den Menschen persönlich Kontakt haben, das war mir sehr wichtig." Durch das Netzwerk im Kindergarten und in der Krabbelstube kamen dann auch gleich die ersten Kunden.

Eine besondere Nähmaschine

"Die ersten fünf Jahre waren sehr hart und haben viele Stunden Recherche gekostet", so Gritsch. Es habe sich aber gelohnt. Heute ist aus dem ehemaligen Hobbyraum eine geräumige Werkstatt geworden, die Platz für Leder in allen Farben und Mustern und moderne Maschinen bietet. Die Ausstattung wurde nämlich in den letzten Jahren ebenfalls aufgestockt. Auf den zwei Stickmaschinen können individuelle Motive programmiert werden - die kosten allerdings. Gerade das Individuelle sei es aber, was ihre Produkte ausmacht, meint Gritsch. Auf eine Maschine ist sie besonders stolz: eine Sonderanfertigung, die das Leder gleichzeitig näht und schneidet. Und dann gibt es noch eine alte Nähmaschine, die beim Seefelder Handwerksmarkt zum Einsatz kommt.

In letzter Zeit ist die Pfaffenhoferin nämlich vermehrt auf Märkten unterwegs, das mache ihr viel Spaß. Verkauft werden natürlich hauptsächlich Patschen, Hüllen für Mutter-Kindpässe, Handys und Flachmänner sowie Rucksäcke und Handtaschen. Momentan tüftelt sie gerade an Schaffellstiefelchen für den Winter. Die Preise der Hauspatschen fangen bei zirka 30 Euro an, es gibt aber auch teurere Ausführungen: "Einmal habe ich ein Paar Patschen um 70 Euro verkauft, die waren voll mit Swarovski-Steinen besetzt und mit Schaffell gefüttert", erzählt Gritsch. 

Für Groß und Klein

Das Leder bezieht die Mutter zweier Kinder von Gerbern aus Salzburg, Italien und Deutschland. Sie fährt auch selbst zu den Werken und sieht sich das Leder an. Gritsch verwendet prinzipiell Rindsleder: "Das ist einfach qualitativ hochwertiger als irgendein Leder aus Asien." Außerdem wachse es ein bisschen mit den Füßen mit. Die Schuhe gibt es in allen Größen - auch für Erwachsene. Natürlich hat auch Tamara Gritsch ein Paar zuhause. 

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