Nach 2.500 Hubschrauberflügen fließt Quellwasser durch neue Leitung zum Krankenhaus

ZIRL. In die Jahre gekommen ist eine 1928 errichtete Wasserleitung, die einst zur Lungenheilstätte und heute zum Landeskrankenhaus Hochzirl führt: Eine Einrichtung, die sich über Tirols Grenzen hinaus als Sonderanstalt für innere Medizin und neurologische Akutnachbehandlung profiliert hat. In nur zehn Wochen wurde die 3,2 Kilometer lange Wasserleitung zum Hochbehälter oberhalb des Krankenhauses komplett erneuert.
Für die Versorgung dieser Extrembaustelle im steilen und felsigen Gelände waren 2.500 Hubschrauberflüge erforderlich.
„Damit ist die Wasserversorgung des Landeskrankenhauses Hochzirl für die nächsten 50 Jahre gesichert – von der zur Verfügung stehenden durchschnittlichen Quellschüttung von sieben Litern pro Sekunde wird derzeit nur die Hälfte benötigt“, freut sich Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und dankt den MitarbeiterInnen sowie PatientInnen für ihr Verständnis: „Der Fluglärm der vergangenen Wochen hat ohne Zweifel zu einer Belastung für alle geführt, die sich im Krankenhaus Hochzirl aufgehalten haben. Andererseits sind die Bauarbeiten in der kürzest möglichen Zeit abgewickelt worden, ohne während dieser Phase die Wasserversorgung des 200 Betten-Hauses auch nur einmal zu beeinträchtigen.“
Die Gesamtkosten betrugen 1,9 Millionen Euro.

Arbeiten im unwegsamen Gelände
Zu überholen war die Wasserleitung im Solsteingebiet von der Geschiebesperre auf 1.300 Metern Meereshöhe bis zum Hochbehälter. Eine Spezialfirma aus Imst hat den Auftrag übernommen: Im unwegsamen Gelände wurde die Verrohrung erneuert und mit einem Betonmantel umhüllt. Nur mit Luftunterstützung, sprich Materialanlieferung per Hubschrauber, konnte gebaut werden. Der 800 Meter lange Abschnitt zwischen der Fassung der Wasserfall- und Zackenquelle auf 1.400 Metern bis zur Geschiebesperre war schon vor zehn Jahren saniert worden.

Als moderne Lungenheilstätte in „Bergeshöh“ wurde Hochzirl als Tiroler Davos kurz nach Eröffnung der gleichnamigen Bahnstation der neuen Mittenwaldbahn, vor nicht ganz 100 Jahren errichtet: nach dem Vorbild des Schweizer Kurortes Davos, dessen Liegekur für Tuberkulosekranke im Roman „Der Zauberberg“ von Thomas Mann verewigt wurde. Die damalige Standardtherapie, mehrere Stunden täglich in Liegestühlen an der frischen Luft zu verbringen, gilt heute dank moderner Antibiotika als überholt.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.