Nordische WM Seefeld
Seefeld wartet auf Signal aus Wien

Foto: © Georg Larcher / BB Telfs
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SEEFELD (harti). Die Nordische Ski-WM in Seefeld war aus sportlicher Sicht ohne Zweifel ein 5 Sterne-Event, auf das Organisationschef Werner Frießer und sein Team stolz sein können. Doch Ibiza und seine Folgen holen nun die Super-Show am Seekirchl ein: Die WM war (vorsichtig gerechnet) rund 2,5 Mio Euro teurer als geplant und niemand weiß  derzeit, woher und wann dieses Geld kommen soll. 

Es war GR Alexander Schmid (Aktiv für Seefeld, Obmann des Überprüfungs-ausschusses) der zum Ende der jüngsten Ratssitzung das Wort ergriff und seine KollegInnen sehr eindringlich dazu aufrief, sich mit dem Gedanken zu befassen, dass der "worst case" eintreten könnte und die Gemeinde selbst zumindest auf einem Teil der restlichen Kosten sitzen bleibt, während die zukünftige Regierung in Wien nach dem Motto verfahren könnte, was gehen uns die Zusagen unserer Vorgänger an. Schmid wollte seine Worte nicht als Kritik an  der Gemeinde verstanden wissen, aber mit Nachdruck darauf hinweisen, dass die WM finanziell längst noch nicht abgeschlossen sei, das große Hurra und Halleluja sich aus seiner Sicht aber noch als blauäugig erweisen könnte. Er nimmt für sich in Anspruch, bei jeder Sitzung des Finanzausschusses vor einer eventuellen Kostenüberschreitung gewarnt zu haben.

Tatsache ist, dass die WM in Seefeld ganz am Anfang gar nichts kosten sollte, weil ja schon alles da war. Dann war von 16 Mio Euro die Rede, die sukzessive auf 28 Mio aufgestockt wurden. Hier wurde ein Deckel eingezogen, in einem Aufteilungsschlüssel einigte man sich auf jeweils 40 % der Kosten für Bund und Land sowie 20 % für Seefeld. Kostentreiber für die jetzt im Raum stehenden Mehrkosten waren laut Frießer die Baukonjunktur, statische Probleme bei der WM-Halle und weitere Einzelmaßnahmen. Wer sie übernimmt, ist unklar: Der Bund zeigt wenig Bereitschaft dazu und das Land (Sportreferent Josef Geisler, ÖVP) will eine detaillierte Aufschlüsselung der Mehrkosten auf dem Tisch haben, bevor man nachdenken will. Frießer wird wohl noch einige Kilometer zwischen Seefeld, Innsbruck und Wien zurück legen müssen, wenn der Verhandlungsmarathon ein halbwegs positives Ende nehmen soll. 

Für Alexander Schmid steht fest, dass Seefeld als Auftraggeber in der Pflicht steht und weiter, "eine ordentliche Finanzierung und Feststellung der Gesamt kosten muss vor den kommenden Budgets garantiert sein." Die WM habe viel Geld gekostet und der Betrieb der Sportinfrastruktur werde auch weiterhin viel Geld kosten. Deshalb sei unter Berücksichtigung aller Eventualitäten und absehbarer, zukünftiger Entwicklungen nunmehr eine "ehrliche Kostenabrechnung" notwendig: "Wir hatten eine tolle WM. Aber deswegen darf nicht alles andere auf der Strecke bleiben", so Schmid.

Foto: © Georg Larcher / BB Telfs
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