Telfer Integrationspreis 2012

Mitinitiatoren des Integrationspreises in Telfs: Güven Tekcan und Mag. Ewald Heinz.
  • Mitinitiatoren des Integrationspreises in Telfs: Güven Tekcan und Mag. Ewald Heinz.
  • hochgeladen von Georg Larcher

TELFS. Bemerkenswertes „sichtbar machen, anerkennen und honorieren“ ist die Absicht des Telfer Integrationspreises 2012. Der Schwerpunkt der Einreichungen soll vor allem das ehrenamtliche Engagement von Institutionen, Vereinen und Einzelpersonen sichtbar machen.

„Die Marktgemeinde Telfs ist in der professionellen Integrationsarbeit sehr gut aufgestellt“, betonen Bgm. Christian Härting und GR Güven Tekcan. „Kindergärtnerinnen, Lehrer im Regelschulwesen und in der Volkshochschule, Übersetzer, Seelsorger, Berater in den Sozialeinrichtungen, Mitarbeiter in der Verwaltung und auch die politischen Mandatare im Integrationsausschuss nehmen das Anliegen eines verständnisvollen Miteinander in ihrer täglichen Arbeit sehr ernst.“

Mit dem Sager „Telfs hat 15.300 Integrationsverantwortliche!“ verweist der Telfer Integrationsbeauftragte Mag. Ewald Heinz immer wieder auf die Verantwortlichkeit jeder Telferin und jedes Telfers – der einheimischen und zweiheimischen – für ein höchstmögliches friedliches Zusammenleben. Jeder wirkt – in seine Weise und wodurch auch immer – auf das Klima in der Gemeinde ein. Der Integrationspreis möchte vor allem das positive ehrenamtliche Wirken wahrnehmen. Manche wollen weiterhin ihren Beitrag im Stillen leisten, manche verweisen – völlig zu Recht auch öffentlich – auf das Außerordentliche ihres Einsatzes.

13 Einreichungen in drei Kategorien wurden bis zum Stichtag abgegeben.
(folgende Aufzählung nach Eingabedatum)

Kategorie 1: Institutionen:

.) Projekt MEET – Internationaler Stammtisch
Das Team um Dr. Hubert Weiler-Auer hat eine vielversprechende Initiative ins Leben gerufen, mit Begegnung, Austausch und in originellen locations. Kunst, Musik, Kreativität und kulturelle Vielfalt zwischen „Einheimischen“ und Zuagroasten“ geben den Begegnungen ihr spezielles Flair.

.) BILILA – Institut für bilinguale Leseanimation
Frau Mag. Monika Himsl führt seit 2008 dieses Familien-Lernhilfe-Projekt in Telfs durch. Intensive aufsuchende Lernhilfe und Buchverleih, Gespräche und Begegnungen sind gleichzeitig familiär und individuell. Um die finanziellen Aufwendungen zu tragen, wird ein jährlicher Patenlauf organisiert und eine Projektzeitig versendet.

.) „Literacy“ – Mit Bilderbüchern wachsen
Die Bücherei Telfs (Nadja Fenneberg), die Musikschule (Mag. Petra Weiss) und Teams aus weiteren Organisationen wollen in Kindern „Lust auf Sprache“ wecken. Im Projekt werden in mehreren Kindergruppen Erfahrungen mit Lese- Erzähl- und Schriftkultur vermittelt. Auch musikalische Begegnungen (zwischen Kinderlied und Orgelbesuch) bereichern das Projekt.

Kategorie 2: Vereine:

.) TAEKWONDO – Verein – Telfs
Der Verein besteht seit 32 Jahren, bietet ca. 60 Mitgliedern aus fünf verschiedenen Nationen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Auch zwei Menschen mit besonderen Begabungen trainieren mit. Natürlich werden tolle sportliche Erfolge - „Gürtel“ - angestrebt und erreicht,
gleich wichtig werden das Klima der Entfaltung von Talenten und die Begegnung in Respekt und Toleranz seit vielen Jahren im Alltag gelebt.

.) Rotes Kreuz – Bezirksstelle Telfs
Weit über die Kernaufgaben des Roten Kreuzes engagieren sich freiwillige MitarbeiterInnen bei vorbereitenden Deutschkursen für Asylanten, kultursensible Hilfestellung nach Unglücksfällen, Einbindung von Zivildienern mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft, freundliche Aufnahme unterschiedlichster Personen mit Migrationshintergrund im Vereinsleben bis zur differenzierten Ausrichtung von Festen je nach religiösen und kulturellen Vorschriften und Gewohnheiten.

.) Obst- und Gartenbauverein Telfs
Der MundeGarten am Fuchsbühel ist auf und um die weltgrößte Kräuterspirale in der Puite gewachsen – ein Ort der Vielfalt und Begegnung von Menschen mit unterschiedlicher nationaler, ethnischer und religiöser Herkunft. Er bietet sowohl Beete zum Selber-Beplanzen als auch Gemeinschaftsbeete und Gemeinschaftsflächen. Miteinander zu arbeiten, zu sitzen, fachzusimpeln, zu feiern, zu entspannen ist jedesmal Vergnügen und Bereicherung.
Der Spielplatz für die Kinder unterstreicht die familienfreundliche Ausrichtung.

.) Fußballverein SV Star-Sportwetten Telfs – Jugendarbeit
Derzeit ca. 230 junge Menschen zwischen 6 und 18 Jahren trainieren und spielen in 10 Nachwuchsmannschaften, 18 ehrenamtliche Trainer begleiten die sportliche Ausbildung mit besonderer Berücksichtigung der sozialen Begegnungen (50% „einheimische“ – 50% „zweiheimische“). Der älteste Spielerpass mit türkischem Namen stammt aus dem Jahr 1965! In der langjährigen Geschichte sind Freundschaften entstanden, die in den Alltag der Marktgemeinde hineinreichen.

.) Privates Familien- und Studienheim – Kinderförderung
Telfer Kultur-, Bildungs- und Integrationszentrum
Der Integrationspreis würdigt Bemühungen „für Menschen mit besonderem Förderbedarf“.
Der Verein in der Bahnhofstrasse vertritt die Meinung, dass die KINDER diese Menschen sind. Deshalb unterhält dieser „Familienverband“ ein Studienheim, in dem Kinder zunächst und vor allem in ihrem schulischen Werdegang gefördert werden. Verpflegung, auch Nächtigung – nach Vereinbarung mit den Familien – wird angeboten. Inzwischen in der Öffentlichkeit renommierte Persönlichkeiten haben dieses Angebot als Jugendliche genutzt und sind dieser Initiative dankbar.

.) ATIB Telfs
Zunächst steht das religiöse Leben mit den Gebetszeiten und der Begleitung durch den Imam im Mittelpunkt. Darüber hinaus ist ATIB ein Verein für kulturelle und soziale Zusammenarbeit. Die Wahrung der eigenen Tradition, der Austausch mit den ur-heimischen Telfern wird in Kermes, Iftar-Zelt, in der Teilnahme am öffentlichen Leben gepflegt. Besonders werden in Sozialaktionen und Spendenaufrufen immer wieder namhafte Beiträge zu allgemeinen Gemeinwesen-Einrichtungen und für soziale Notfälle bereit gestellt.

Kategorie 3: Einzelpersonen:

.) Elisabeth Weber
(vorgeschlagen durch Taekwondo – Club)
Als Gründungsmitglied, langjährige Obfrau und „gute Seele“ wirkte sie in „ihrem Verein“, dem TAEKWONDO-Club mit großartigem Einsatz, Durchhaltevermögen und Herzblut.
Die persönliche Betreuung jedes einzelnen Mitgliedes, insbesondere der Jugend und weiterer Menschen mit besonderen Talenten und Förderbedarf hat die Trägerin des 1. Blauen Gürtels in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit gestellt.

.) Turgut Hozan Keskin
(vorgeschlagen durch Verein Orient-Okzident-Express und MMag. Oscar Thomas-Olalde)
Der hochbegabte Sänger und Saz-Baglama-Musiker ist als Flüchtling vor 8 Jahren nach Telfs gekommen, inzwischen anerkannt und wahrscheinlich einer der in Tirol bestvernetzten Musiker: Musik als Verständigung lebt er bei internationalen und interkulturellen Musikprojekten, Workshops, Benefizveranstaltungen in verschiedensten musikalischen Formationen. Im „Brotberuf“ ist er „Hartarbeiter“ in der Gastronomie.

.) Heinrich Tilly
Der junge 80-jährige Visionär aus Telfs legt nach seinem Motto: „Integration heißt Miteinander durch nebeneinander!“ zwei grandiose Bauprojekte vor:
„Souq mit Moschee und Minarett“ und „Integrationsbrunnen für Telfs“
Tiefsinnige Begründungen und historische Verknüpfungen zwischen der Welt des Islam und den christlichen Traditionen werden vorgelegt und in plastische Gestalt geformt.

.) Dagmar Vuga
(vorgeschlagen durch Telfer Kultur- Bildungs- und Integrationszentrum – Bahnhofstrasse)
Frau Vuga betreut ehrenamtlich im privaten Familien- und Studienheim seit 18 Monaten 4mal wöchentlich ca. eine Stunde etwa 10 bis 15 Kinder zwischen 7 und 15 Jahren bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben. Nach dem Studium mit multikulturellem Schwerpunkt erlebt sie im Zusammenwirken mit den Kindern und Vereinsmitgliedern höchste Wertschätzung und Vertrauen. Sie bezeichnet sich als „Brückenbauerin“.

Ausblick: „… the winner is …“:

Die Eingaben wurden der Jury übermittelt:
Mag. Hannes Gstir, JUFF-Tirol, Leiter der Abteilung Integration
DI Karin Hartl-Hubmann, Abteilung Landesentwicklung und Zukunftsstrategie
Brigitte Flür, Stadträtin für Soziales und Integration in der Stadt Imst

Nach eingehenden Beratungen wird eine Preisträger-Entscheidung gefällt werden.
Diese wird nach der Sommerpause im Rahmen eines Integrationsfestes veröffentlicht und alle Teilnehmer und insbesondere die Preisträger durch die Marktgemeinde gewürdigt.

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