"Touristische Verträglichkeitsstudie" zu aja Hotel in Mittenwald

 Prof. Dr. Burkard von Freyberg (Zarges von Freyberg Hotel Consulting), Dennis Imhof (Consultant Zarges von Freyberg Hotel Consulting), Sabrina Blandau (Geschäftsführerin der Alpenwelt Karwendel), Mittenwalds Bürgermeister Enrico Corongiu. | Foto: Königer
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  • Prof. Dr. Burkard von Freyberg (Zarges von Freyberg Hotel Consulting), Dennis Imhof (Consultant Zarges von Freyberg Hotel Consulting), Sabrina Blandau (Geschäftsführerin der Alpenwelt Karwendel), Mittenwalds Bürgermeister Enrico Corongiu.
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MITTENWALD. Vor Kurzem kam es in der Gemeinde Mittenwald zur Vorstellung einer in Auftrag gegebenen Studie bezüglich des geplanten Hotelkomplexes der Hotelkette aja im Zentrum der Gemeinde. Die Ergebnisse der sogenannten „Touristischen Verträglichkeitsprüfung“ wurden von der Hotel Consulting Firma Zarges von Freyberg, dem Mittenwalder Bürgermeister Enrico Corongiu und der Geschäftsführerin der Alpenwelt Karwendel, Sabrina Blandau vorgestellt.

Auftrag zur Studie durch Gemeinde

Um eine zusätzliche Entscheidungsgrundlage zu schaffen, beauftragte die Mittenwalder Gemeinde, eine Hotel Consulting Firma mit einer touristischen Verträglichkeitsprüfung. Den Anstoß zu einer Studie gab Alt-Bürgermeister Hornsteiner noch vor den Gemeindewahlen.
Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob ein aja Hotel den Ort gut ergänzt und ob sich Mittenwald selbst als Standort eignet. Seit März 2020 untersuchte man bei Zarges von Freyberg unterschiedliche Faktoren, die auf sich auf die Empfehlung des Consulting Unternehmens auswirken.
So wurde geprüft, welche Vorzüge gerade ein aja Hotel der Gemeinde bringen würden. Hier punktet die Hotelkette vor allem mit seinem gastgewerblichen Angebot, sprich: das fehlende Wellnessangebot in Mittenwald könnte ergänzt werden. Positiv wird ebenfalls hervorgehoben, dass aja eine enorme Marketing- und Vertriebsstärke mit sich bringt, von der der Standort Mittenwald insgesamt profitieren kann. Als Risiko stuft die Studie den Fakt ein, dass bei den aja Ressorts, der Konsum großteils im Hotel selbst statt findet.

Vorteile einer höheren Hotelbettenquote

Mittenwald könnte in den nächsten Jahren, mit den drei geplanten Hotelprojekten, durchaus eine höhere Hotelbettenquote erreichen. Die Studie schätzt sogar um die 30 Prozent mehr als aktuell (eine Verdoppelung). Die Vorteile wurden detailliert herausgearbeitet. So würde dadurch zum Beispiel die Hauptsaison verlängert, es gäbe eine „Professionalisierung des Angebots“ oder generell käme es zu einem Anstieg der Gesamtzahlen der Übernachtungen. Anderseits könnten die Auswirkungen auch zu einem „mittelfristigen Nachfrage-Knick“ bei den bestehenden Betrieben führen. Insgesamt empfiehlt man seitens der Studie allerdings den Ausbau des gehobenen Angebots (aja Resort, Silva Mountain) sowie des Budget-Hotelsegments (Lifestyle Hotel) in Mittenwald.

Welche Gäste sollen angesprochen werden?

Eine weitere Frage der Gemeinde, die mit der Studie beantwortet werden sollte, war die Frage nach der angesprochenen Zielgruppe. Welche Gäste will das aja Resort ansprechen und gibt es kritische Überschneidungen zum bestehenden Angebot in Mittenwald? Wie man der Studie entnehmen kann, gibt es tatsächlich Überschneidungen, trotzdem ergibt sich aus der Zusammensetzung der neuen Konzepte eine sinnvolle Ergänzung zum derzeitigen Angebot. Hier wird unter anderem das Wellnessangebot erneut als Argument genannt.

Empfehlung für aja Resort in Mittenwald?

Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse und den seitens der Gemeinde vorgegeben Entwicklungszielen kommt die Hotelconsulting Firma zum Schluss, die Weiterverfolgung des Projekts beizubehalten.
Laut der Gemeinde müssen allerdings gewisse Präferenzen und Ziele berücksichtigt werden:

  • Schaffung neuer, qualitativer Angebote (Betten, Wellness etc.) und auch eine Bereicherung für die Bevölkerung Mittenwalds
  • Anstoß eines Strukturwandels
  • Verlängerung der Saisonzeit
  • Steigerung des örtlichen Bekanntheitsgrades
  • Förderung der örtlichen Wirtschaft
  • Die Einzigartigkeit und Authentizität Mittenwalds muss erhalten werden, Stichwort: Ortsbild

Insgesamt ist man mit der harmonischen Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, der Hotelgruppe und der Consulting Firma durchaus zufrieden und dadurch positiv gestimmt. Man habe die Unternehmensgruppe durch diese Studie besser kennengelernt. Generell betont Bürgermeister Corongiu, dass „die Studie als Entscheidungsfindung gedacht“ sei. Noch ist nichts entschieden. Dem Gemeinderat wurden die Ergebnisse der Studie bereits vorgestellt und auch die Interessen der Interessensgemeinschaft wurden berücksichtigt, ergänzt die Geschäftsführerin der Alpenwelt Karwendel, Sabrina Blandau.
Langsam und sanft aber immer stetiger wird Mittenwald auf einen Wandel vorbereitet, die vorgestellte Studie ist somit ein weiterer Schritt zur Entscheidungsfindung, was mit dem Areal im Zentrum geschehen wird.

 Prof. Dr. Burkard von Freyberg (Zarges von Freyberg Hotel Consulting), Dennis Imhof (Consultant Zarges von Freyberg Hotel Consulting), Sabrina Blandau (Geschäftsführerin der Alpenwelt Karwendel), Mittenwalds Bürgermeister Enrico Corongiu. | Foto: Königer
 Prof. Dr. Burkard von Freyberg stellt die Ergebnisse der Touristischen Verträglichkeitsstudie vor.  | Foto: Königer
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