Uraltes Brauchtum wird in Zirl ge- und belebt!

Türggele-Mitbegründer Robert Neuner und einer der Türggeler, Andreas Gebauer.
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  • Türggele-Mitbegründer Robert Neuner und einer der Türggeler, Andreas Gebauer.
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Wie bedeutend ist für Dich die Faschingzeit, als Türggeler- und Goaß-Gründer?
Für mich die wichtigste, die „5. Jahreszeit". Das Fasnachtsfieber hat auch mich voll erwischt. Natürlich auch sehr anstrengend für einen „alten Fasnachtler“ wie den „Hölbligbock“.

Was hat Dich dazu bewogen, die Türggeler 1976 aus der Versenkung zu holen und einen Tanz zu kreieren?
Damals schon waren Walter Stippler und ich in der Fasnacht voll dabei. Alte Zirler erzählten uns vom längst vergessenen Brauchtum bei uns. Wo die Zirler die „Berger“ foppten, welche ihre Türggenfelder in Zirl hatten, weil am Seefelder Plateau nichts wuchs. Für Walter Stippler, Hermann Egger und mich war es 1976 ein Bedürfnis, diesen uralten Brauch wieder in die Zirler Fasnacht aufzunehmen. Den Fruchtbarkeitstanz, der das Säen und Ernten des Türggens darstellt, musste ich natürlich in akribischer Kleinarbeit neu kreieren.

Dann kam 1998 auch noch die Zirler Goaß dazu – aus der Laune heraus?
Eine Laune kann man das mit den „Zirler Goaß“ nicht nennen, jeder kennt die Mär vom Zirler Goaßer, um den sich viele Sagen ranken. So war es naheliegend die „Zirler Goaß“ in`s Zirler Fasnachtsbrauchtum zu integrieren, inzwischen sind sie aus der Fasnacht nicht mehr wegzudenken.

Die Türggeler-Gewänder werden selbst gemacht?
Die Gewänder der Zirler Türggeler werden aus Türggenflitschen gemacht welche von einer alten Türggensorte stammen. Dieser Urtürggen (kein Silotürggen) wird extra von den Türggelern angebaut und zu den charakteristischen Gewändern verarbeitet.

Sind die Leute heute offener für altes Brauchtum als früher und für die Einführung vergessener Bräuche?
In unserer schnelllebigen Welt ist Brauchtum ein enorm wichtiger Bestandteil des Dorfgeschehens. Wenn ich mir so unseren Nachwuchs (z.B. Jungtürggeler – eigene Gruppe) anschaue ist dies auch ein ganz wichtiger Aspekt zur Integration im Ort.

Was bedeutet für Dich die Erhaltung uralter Traditionen?
Schon in der kleinsten Zelle, der Familie, ist es total wichtig, Traditionen weiterzugeben. Junge Leute brauchen Halt in der „harten Zeit“. Diesen Halt versuchen wir ihnen mit unseren Brauchtumsvereinen zu geben. Der Erfolg gibt uns recht.

Bei den "Solstoanern" wird auch für "echte" Volksmusik ohne Verstärker geworben .... wie kommt das an?
Das kommt besser an denn je. Tradition und Brauchtum brauchen keine technisch verstärkten Klänge. Der Trend geht ganz sicher zurück zu den Wurzeln.

Wie siehst Du die Zukunft der Zirler Fasnacht?
Seit über 35 Jahren sehe ich einen gewaltigen Aufbruch, was das Fasnachtsbrauchtum in Zirl anbelangt. Nicht nur die Fasnacht, Brauchtum zieht sich wie ein „roter Faden“ durch das ganze Jahr im Dorfgeschehen.

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