Angst vor Übergriffen im nächtlichen Telfs - Hilft härteres Durchgreifen?

Ost wird grundlos zugeschlagen - Alkohol spielt immer eine große Rolle!
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Wirte schützen sich mit Security!

Sogenannte Wiederholungstäter werden von der Justiz mit Samthandschuhen angefasst, während anständige Bürger in Angst leben. Das ist die aktuelle Volksmeinung angesichts der letzten gewalttätigen Vorfälle. Aktuelle Beispiele zeigen Missstände auf breiter Ebene auf.

TELFS (ar). Eine Rissquetschwunde an der Oberlippe (7 Stiche), doppelte Nasenbeinfraktur, Zahnfraktur, Rippenprellungen, Abschürfungen und ein schweres Trauma mit langwieriger und kostspieliger therapeutischer Behandlung. Ing. Franz Wieland wird noch lange brauche, bis er wieder fähig ist, sich ohne Angst unter Leute zu begeben. Das traurige Ergebnis einer Gewalttat, die am 24. März stattfand und vor Gericht ungesühnt blieb.

Zwei der Polizei und dem Gericht bestens bekannte Männer aus Telfs (ein Türke und ein Österreicher mit Migrationshintergrund) schlugen den Telfer ohne Grund bewusstlos und beraubten ihn. Trotz eindeutiger Identifizierung und langen Vorstrafenregistern gingen die beiden mit einem Freispruch in der Tasche nach Hause!

„Die Polizei hat sehr gut recherchiert - der Freispruch ist ein Hohn!“ ING. FRANZ WIELAND

„Schwer zu verstehen!“, meinte der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft über die beiden Freisprüche, aber der Richter (bekannt erfahren und renommiert) begründete die Freisprüche mit ‚widersprüchlicher Beweisergebnissen‘ und ‚keine eindeutige Beweislast, da Wieland nicht eindeutig sagen konnte, wer von beiden die Schläge ausführte‘.

Erneut zugeschlagen!
Und so krachte es vier Wochen später erneut. Der Türke steht erneut unter Verdacht, nach dem Wirtefest einen Koch aus Pfaffenhofen krankenhausreif (Jochbein- und doppelter Unterkieferbruch) niedergeschlagen zu haben. Sein Vater will ihm offenbar die Ausweisung aus Österreich ersparen und gibt an, dass dessen Bruder die Straftat begangen hätte (die Ermittlungen laufen derzeit noch). Inzwischen ist der vermutliche Täter in Urlaub in die Türkei geschickt und somit aus der Schusslinie genommen worden.

„Ein Lokal ohne Security ist derzeit nicht ordnungsgemäß zu führen!“ PAUL KRUG, WIRT

Der Wirt Paul Krug hat inzwischen mit Securitys zur Selbsthilfe gegriffen. Diese soll verhindern, dass ungebetene Gäste Einlass erhalten: „Wenn die Staatsanwaltschaft nicht härter durchgreift, fühle ich mich in meinen Geschäftsinteressen gestört. Ein Lokal ohne Security ist derzeit nicht ordnungsgemäß zu führen!“ Er nimmt auch die Gemeindepolitik in die Verantwortung: „Das Wahlversprechen ‚Telfs wird sicherer‘ wurde bisher in keiner Weise umgesetzt!“

Polizei sollte überall sein!
Dazu Postenkdt. Christian Lechner: „Alle diese Vorfälle sind traurig, aber aus Sicht der Polizei nicht verhinderbar. “ Die Polizeistreifen seien bereits verstärkt im Einsatz, das Projekt Puite/Fuchsbühel werde intensiv betreut. „Die Erwartung, dass die Polizei solche Delikte verhindern

„Eine deliktfreie Gesellschaft wird es nie geben!“ CHRISTIAN LECHNER, POLIZEI

könne, geht an der Realität vorbei, es ist unmöglich an jeder Ecke zu jeder Zeit präsent zu sein!“ Lechner nimmt die Gesellschaft und Politik in die Verantwortung: „Die Erziehung im Elternhaus und den weiteren Stationen sowie Sofortmaßnahmen bei Verhaltensauffälligkeiten sind wichtige Eckpfleiler. Eine sensible Ansiedlungspolitik könne verhindern, dass sog. Brennpunkte erst gar nicht entstehen.“ Zur Charakteristik der Gewalttaten in Telfs meint der Postenkommandant, dass sehr oft keinerlei Motiv erkennbar sei und Nichtigkeiten Anlass für übertriebene Härte wäre, Alkohol sei immer ein Thema bei Gewalt.

30 % der Probleme am Fuchsbühel!
Von Seiten der Gemeinde fand ein eindringliches Gespräch zwischen Vbgm. Günther Porta, GR Güven Tekcan und dem Vater des Beschuldigten statt. Porta zur Situation: „Neben präventiven Maßnahmen, die bereits im Kindergarten greifen sollten und Eltern von sozial schwachen Familien unterstützen müssen, bin ich der Meinung, dass wir vermehrt Augenmerk auf die Arbeit durch Streetworker setzen müssen. Die bisherige Wohnungsvergabe der Gemeinde in der Puite muss ich kritisieren. Wir können auf den verbleibenden Flächen im Osten nur mehr für geringere Dichte sorgen!“ Eine Hetze gegen türkischstämmige Einwohner von Telfs sei jedenfalls keine Lösung des Problems, dass einige wenige - ob Migranten oder Einheimische - immer wieder gewalttätig seien. „Ich habe nach wie vor sehr gute türkischstämmige Gäste, mit denen es keinerlei Probleme gibt“, meint auch Paul Krug.

ZUR SACHE:
„Problempersonen“

Im Überwachungsrayon Telfs (Telfs, Pfaffenhofen, Oberhofen, Flaurling, Pettnau, Wildermieming), Einwohnerzahl 21.440, wurden folgende Zahlen im Jahr 2010 ermittelt:
Gerichtsdelikte: 1.106
Die Anzahl der Delikte ist seit 2002 (1.444) rückläufig!
Personalstand Polizei: 31 (wurde entsprechend der Einwohnerzahl angepasst)
Aufklärungsquote: 56 % (Schnitt Tirol 44 %)
Problempersonen bezgl. Delikte Suchtmittel, Eigentum, Leib/Leben: ca. 130 Personen, davon ca. 100 in Telfs, 80 % Österreicher, 20 % Ausländer;
In der Gruppe von 14-18 jährigen zählen 4 % zu den Problempersonen, in der Gruppe über 18 Jahre, 1 %.
Wohnort-Problemfälle:
30 % am Fuchsbühel!
8 % Schlichtling
6 % Südtiroler Siedlung
5 % Oberhofen
4 % Pfaffenhofen
je 2 % Moos, Untermarkt, Unterbirkenberg, Egart, Anton-Auer-Str.
24 % Sonstige
12 % außerhalb Rayon

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