Öffi-Treff in Zirl

Die Stimmung war geladen, ebenso wie viele Besucher und die vier Protagonisten Ingrid Felipe, Alexander Jug, Andreas Knapp, beide vom VVT und Rene Zumtobel von den ÖBB.

Schließlich galt es Erklärungen dafür zu finden, dass der Bus 4123 nun nicht mehr über den Innsbrucker Hauptbahnhof fährt, oder die Buszeiten nun so gestaltet sind, dass weder arbeitende Menschen, noch Schüler diesen erreichen und aufgrund des nächsten Busses erst eine Stunde später als vorher zu Hause sind.

Auch dass die Busse an hochfrequentierten Zeiten so voll sind, dass sie lebensgefährlich am Weg sind, oder aber manch einer gar nicht erst in den Bus hineinkommt, weil übervoll, wurde kritisiert. Dass die Nightliner dem Zug weichen mussten, was für viele eine enorme Verschlechterung bedeutet, kam ebenfalls zur Sprache, sowie diverse andere Punkte.

Leider muss ich für meinen Teil sagen, dass die Diskussion seitens der geladenen Experten wenig professionell geführt und mit angriffslustigen Bemerkungen an das Publikum nicht gespart wurde. Dies obwohl die Besucher durchwegs sehr zivilisiert ihren Unmut äußerten und berechtige Kritik übten.

Dass es mit der Sicherheit bei vielen Busfahrten mehr als schlecht bestellt ist, wurde mit der Bemerkung abgetan, dass eben nicht jeder einen Sitzplatz erwarten dürfe.
Dabei erinnere ich mich noch an den Antrag von Andrea Haslwanter-Schneider, dass jedes Schulkind einen Sitzplatz haben sollte, weil es einfach unheimlich gefährlich ist, wie die Busse teilweise auf dem Weg sind.

Dass der Bahnhof in Zirl trotz bestehendem Gesetz seit dem 01.01.2016 immer noch nicht barrierefrei ist, ist scheinbar nicht weiter dramatisch, kann man doch auf das Jahr 2021 hoffen, in dem sich dieser Zustand ändern soll. Dass es mittlerweile durchaus Möglichkeiten gäbe, den zirler Bahnhof mittels Rampen und/oder simplen Radschienen auszustatten, ist scheinbar keine Ausgabe wert.

Besonders fehl am Platz schienen mir die Ausführungen von Frau Felipe in Bezug auf die Preise für Studententickets, nutzte sie doch dieses Thema um kräftig gegen vorangegangene Regierungen auszuteilen. Scheinbar geht es bei manchem Politiker nicht mehr darum die Zukunft zu gestalten, sondern die Vergangenheit als Rechtfertigung für Passivität heranzuziehen.
Damit zu kommen, dass 180 Euro das günstigste Semesterticket in ganz Österreich darstelle, ist seltsam, zumal das Wiener Semesterticket zwischen 75 und 150 Euro kostet, Niederösterreich gewährt eine Förderung von 100 Euro pro Semester.
Schlussendlich sollte noch eine Tarifreform präsentiert werden, zu dieser kam es aber nicht mehr. Offensichtlich hat man nicht mit einem derart gehäuften Unmut über die Verkehrsbetriebe gerechnet, oder aber man wollte dem Kindergarten, (wie die kritischen Besucher kurzerhand einmal beiläufig genannt wurden) keine längere Aufmerksamkeitsspanne mehr zumuten.
Die Lösung aller Probleme soll nun ein Gemeindebus sein, der vielleicht (!!!) schon Ende 2018 die Gemeinde Zirl erfreuen wird. Zu den anderen Problematiken habe ich jedenfalls keine Lösungsvorschläge gehört, obwohl diese noch vor Beginn der Diskussion für die Zeit nach der Diskussion angepriesen wurden.

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