PRINOTH überrascht zum Jubiläum nachhaltig
60 Jahre Pistenfahrzeuge von Prinoth

Pistenfahrzeug damals | Foto: PRINOTH
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1962 entwickelte der ehemalige Formel-1-Pilot Ernst Prinoth in Gröden sein erstes Pistenfahrzeug. Damit veränderte er den modernen Skisport für immer und legte zugleich den Grundstein für ein international erfolgreiches Unternehmen, das auch in Telfs Fuß gefasst hat.

TELFS/STERZING. In drei Geschäftsbereichen und mit einer Vielzahl von verschiedenen Anwendungen ist das Unternehmen heute tätig. In diesem Jahr wird PRINOTH 60 Jahre alt und feiert das Jubiläum mit einem Fest für Kunden und Mitarbeiter – und mit der Präsentation des weltweit ersten von einem Wasserstoff- Verbrennungsmotor angetriebenen Pistenfahrzeugs.

„Kundenorientierung, Innovation und Nachhaltigkeit stehen im Zentrum unserer Unternehmensphilosophie. Diese Stärken leiten unsere Entscheidungen und unser Handeln,“

betont Klaus Tonhäuser, Präsident der PRINOTH Gruppe.

„Darum investierten wir selbst in einem wirtschaftlich extrem schwierigen Umfeld massiv in die zwei wichtigsten Säulen unseres Unternehmens: unsere Mitarbeiter sowie Forschung und Entwicklung.“

Das Ergebnis: Neben dem elektrischen HUSKY eMOTION, der seit diesem Jahr in Serienproduktion ist, präsentierte PRINOTH im Dezember 2020 mit dem LEITWOLF h2MOTION das erste mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle angetriebene Pistenfahrzeug der Welt.

Pistenraupen weiterentwickelt

Pünktlich zum 60-jährigen Jubiläum verfügt PRINOTH nun über eine zweite Variante der Pistenraupe. Sie wird von einem Wasserstoff-Verbrennungsmotor von FPT Industrial angetrieben und ist erneut das weltweit erste Fahrzeug seiner Art.
Weltweit beschäftigt PRINOTH über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit 2000 ist das Unternehmen Teil der High Technology Industries (HTI)-Gruppe.
2003 bezog PRINOTH seinen neuen Firmensitz samt Produktionsstandort im Industriegebiet von Sterzing, direkt neben LEITNER und heute auch DEMACLENKO. Vereint unter dem Dach der HTI Gruppe bieten die drei Unternehmen Komplettlösungen im Bereich Wintersport.

Nach Firmenübernahmen produziert PRINOTH an vier Standorten weltweit neben Pistenraupen auch Kettennutzfahrzeuge und Maschinen für das Vegetation Management. 2009 kaufte PRINOTH das kanadische Unternehmen Camoplast (ehemals Bombardier) und erweiterte sein Geschäft damit um den Bereich der Kettennutzfahrzeuge.
Seit 2011 arbeitete PRINOTH eng zusammen mit dem deutschen Forstmaschinenhersteller AHWI, den das Unternehmen 2016 vollständig übernahm. 2021 wurde das Portfolio im Bereich Vegetation Management durch die Akquisition von Jarraff Industries entscheidend erweitert. Das Unternehmen verfügt nun mit der RAPTOR- und PANTHER-Serie sowie dem JARRAFF All-Terrain Tree Trimmer über Fahrzeuge und Produkte für jeden Schritt des Infrastrukturbaus und der Infrastrukturerhaltung.
Die drei Geschäftsbereiche stehen bereits heute in engem Austausch.

„Die Anforderungen unserer Kunden aus den verschiedenen Anwendungen, die Technologie und das Know-how geben uns die Möglichkeit, Entwicklungen noch schneller und professioneller voranzutreiben – egal, ob es sich dabei um klimafreundliche
Antriebe, Digitalisierung oder Prozessoptimierungen handelt,“

unterstreicht Klaus Tonhäuser.

Ernst Prinoth in seiner Produktionsstätte in Sankt Ulrich in Gröden. | Foto: PRINOTH
  • Ernst Prinoth in seiner Produktionsstätte in Sankt Ulrich in Gröden.
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Die Anfänge des Unternehmens

Zu Beginn der 1960er Jahre erlebte das Skifahren in Europa seinen ersten Höhepunkt. Doch die Pisten waren kaum oder gar nicht präpariert, Unfälle und Verletzungen standen an der Tagesordnung. Der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Ernst Prinoth beobachtete diese Situation. Anfang der 1950er Jahre hatte er in seiner Heimat Gröden direkt neben seinem Wohnhaus eine Autowerkstatt eröffnet. Die Lösung für das Problem sah er in der maschinellen Bearbeitung der Pisten durch Fahrzeuge, die zwei sehr unterschiedliche Anforderungen in sich vereinen: hohe Leistung und geringes Gewicht. Inspiriert von den spezifischen Eigenschaften von Rennwägen fuhr er 1962 mit dem ersten Prototyp, dem P60, sicher über die steilsten Hänge.

1964 in Seefeld im Einsatz: Pistenfahrzeug P15.  | Foto: PRINOTH
  • 1964 in Seefeld im Einsatz: Pistenfahrzeug P15.
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Pisten für Olympische Winterspiele in Seefeld präpariert

Drei Jahre später präparierte Ernst Prinoth mit seinem ersten serienmäßig hergestellten Pistenfahrzeug, dem P15, vor Kameras aus der ganzen Welt die Pisten für die Bewerbe im Rahmen der Olympischen Winterspiele 1964 (Innsbruck) in Seefeld, Tirol.
Exzellenter Kundenservice und technische Innovationen bilden seit diesen ersten Jahren das Herzstück des Unternehmens, dessen Fahrzeuge zugleich bekannt sind für ihr unverwechselbares Design.

Zur Sache

PRINOTH hat Vertriebs- und Servicepartner in mehr als 80 Ländern und produziert in Sterzing/Italien (Pistenfahrzeuge), Granby/Kanada (Kettennutzfahrzeuge, Pistenfahrzeuge), Herdwangen/Deutschland und St. Peter/USA (Vegetation Management).
Die High Technology Industries (HTI) Gruppe ist ein Global Player in den Bereichen Seilbahnen (LEITNER und Poma), Pisten- und Kettennutzfahrzeuge (PRINOTH), Beschneiung (DEMACLENKO) und Windenergie (LEITWIND). Nach dem Überschreiten der Umsatzmilliarde in den Jahren 2018 und 2019 schloss die HTI-Gruppe die Jahre 2020 und 2021, die beide im Zeichen der Corona- Pandemie standen, mit einem Umsatz von über 850 Millionen Euro ab und investierte in den letzten beiden Jahren über 50 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. Weltweit sind mehr als 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die HTI Gruppe tätig.

Im Dezember 2020 präsentierte PRINOTH mit dem LEITWOLF h2MOTION das weltweit erste mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle betriebene Pistenfahrzeug.  | Foto: PRINOTH
  • Im Dezember 2020 präsentierte PRINOTH mit dem LEITWOLF h2MOTION das weltweit erste mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle betriebene Pistenfahrzeug.
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PRINOTH stellt das weltweit erste Pistenfahrzeug mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor vor

Im Dezember 2020 präsentierte PRINOTH mit dem LEITWOLF h2MOTION das weltweit erste mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle betriebene Pistenfahrzeug. Parallel dazu wurde die Arbeit an weiteren Wasserstofftechnologien vorangetrieben und umfangreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung getätigt. Nun stellt PRINOTH eine zweite Weltneuheit vor.

„Wir verfügen jetzt über zwei Wasserstoff-Konzeptmaschinen mit zwei unterschiedlichen Antrieben“,

sagt Martin Kirchmair, Technischer Leiter bei PRINOTH Pistenfahrzeuge.

„Die erste Version des LEITWOLF h2MOTION wird von einer Wasserstoff-Brennstoffzelle angetrieben und unsere neueste Entwicklung verwendet einen Verbrennungsmotor."

Die neue Version des LEITWOLF h2MOTION verfügt über einen von FPT Industrial entwickelten 13-Liter- Sechszylindermotor, der 460 PS (338 kW) und 2.000 Nm Drehmoment liefert. Der Motor ist einem Dieselmotor ähnlich und bietet den Kunden, was sie von anderen Maschinen gewohnt sind. Der einzige große Unterschied ist der Kraftstofftank – der Wasserstoff wird in fünf Tanks gespeichert, die auf der Rückseite der Maschine angebracht sind, was die Laufzeit im Vergleich zur Kraftstoffspeicherung der ersten Fahrzeugversion verlängert. Bisherige Tests zeigten eine Laufzeit von mehr als drei Stunden.
Ob mit Wasserstoff-Brennstoffzelle oder Wasserstoff-Verbrennungsmotor, der LEITWOLF h2MOTION ist aufgrund seiner Leistung und Größe vor allem für die Pistenpräparierung in größeren Skigebieten konzipiert. Mit ihm rückt PRINOTH dem Ziel einer kohlenstofffreien Flotte näher. Mit dem elektrischen HUSKY eMOTION, der bereits auf dem Markt ist, und den beiden Wasserstoff-Konzeptmaschinen ist PRINOTH führend in der Entwicklung nachhaltiger und CO2-freier Pistenfahrzeuge.

„Unser Engagement für Nachhaltigkeit und die Unterstützung unserer Kunden bei der Erreichung ihrer CO2- freien Ziele hat oberste Priorität“,

sagt Horst Haller, Geschäftsführer von PRINOTH Pistenfahrzeuge.

„Für unsere kleineren Fahrzeuge und einige spezifische Anwendungen sind Elektroantriebe der Weg in die Zukunft. Für unsere größeren Maschinen halten wir Wasserstoff für eine relevante Zukunftslösung. Um diese Technologie zu verwirklichen, ist der Einsatz eines Wasserstoff-Verbrennungsmotors in unseren größeren Fahrzeugen ein großer Schritt in CO2-freie Pistenpräparierung."

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