Reportage am eigenen Leib: Vom Baum zum Bauholz

- <b>Klaus Seelos </b>transportiert die entrindenten Baumstämme zum Laufband der ersten Säge.
- hochgeladen von Georg Larcher
BEZIRKSBLÄTTER-Redakteur auf Tour durch das Sägewerk der Familie Seelos auf über 15.000 m² Fläche.
FLAURLING. Auch wenn hier grobes Naturmaterial bearbeitet wird, ist es recht sauber und aufgeräumt: Das fällt mir auf, als ich durch das Sägewerk geführt werde. Seit 120 Jahren betreibt die Familie Seelos diesen Betrieb in Flaurling – früher im Dorf, jetzt in der abgelegenen Gewerbezone auf rund 15.000 m²! Alle acht Mitarbeiter sind Familienmitglieder, die Söhne von Walter und Klaus und deren Ehefrauen Marianne und Brigitte, die ebenso im Betrieb anpacken. Gerade holt ein LKW eine Ladung Hackschnitzel für einen Ötztaler Betrieb ab, als Marianne Seelos und ich zur Betriebsbesichtigung starten. "Sägemehl für die Bauern und Hackschnitzel für Heizanlagen sind Nebenprodukte. Hier wird alles mit Maschinen und automatischen Anlagen gemacht", erklärt Marianne auf dem Weg.
Qualifikation und Zuschnitt
Die von Bauern oder Agrargemeinschaften aus dem Wald hergebrachten Bäume werden zuerst sortiert, erzählt Frau Seelos: "Gutes und schlechtes Material wird gleich getrennt, vermessen und an den Zulieferer sofort ausbezahlt. Der Preis etwa für ein Festmeter Fichtenholz richtet sich nach dem regionalen Markt, da wir regionale Abnehmer haben", erklärt Marianne und ist froh darüber. Viele Betriebe aus ganz Tirol werden mit Holz von Seelos beliefert. Die entrindeten und bis zu 20 m langen Baumstämme lagern am Ende des Areals, die wuchtet Klaus Seelos mit dem Bagger quer übers Gelände zum ersten Förderband, wo die dicken Stämme zu Brettern mit der gewünschten Stärke zersägt werden. Noch justiert Seelos Cousin Dietmar Rott die Sägeblätter, dann geht es los. Ich darf mit anpacken - oder besser: Die Knöpfe auf einem Wagen drücken, der die schweren Baumstämme in die Säge befördert. Ein feiner Job. "Wir schneiden Standardbretter für Dachschalungen", erklärt Seelos. Gleich nebenan steht die Schleifmaschine für die Sägeblätter, die wird von Marianne bedient, das macht sie neben der Büroarbeit. Für Spezialschnitte haben wir noch eine Blockbandsäge zur Verfügung, die von Markus Seelos bedient wird.
Schneiden, trocknen, hobeln ...
An einer anderen Stelle auf dem Areal werden die Bretter aufgestapelt und wieder mit Fahrzeugen auf das nächste Förderband für den weiteren Zuschnitt gehievt: "Wir legen die Bretter auf Stapel, so dass sie durchlüftet werden können. Dann kommen sie in die Trockenkammer. Auch das beheizen wir mit eigenen Hackschnitzeln", erklärt Marianne den Kreislauf im Werk, der Umwelt und Geldtasche schont. Die getrockneten Bretter werden dann genau auf die Standardlänge von 4 m zugeschnitten und in einem anderen Gebäude glatt gehobelt. Solche 4 m-Bretter sind ständig auf Lager, abholbereit für Baufirmen und Häuslbauer.
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