Tiroler Volksschauspiele Telfs - Förderung wird gekürzt

Markus Völlenklees Tiroler Fassung von "Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben" wurde zum Besuchermagneten. Heuer werden die Subventionen für die VSS gekürzt.
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  • hochgeladen von Sabine Schletterer

TELFS. Die Gemeinde muss den Gürtel enger schnallen. Jedes Jahr kritisieren etwa die Freiheitlichen im Gemeinderat, dass die Subvention der Tiroler Volksschauspiele zu hoch ist. Die Gemeinde unterstützte die Volksschauspiele bisher mit einem jährlichen Betrag von 170.000,- Euro, seit Jahren ist dieser Betrag in dieser Höhe "eingefroren". Auch heuer suchten die Tiroler VSS um eine Subvention in Höhe von 170.000,- Euro an, doch die gibt es heuer nicht: Der Gemeinderat gewährte in seiner Sitzung am 22. März nur einen Zuschuss von 150.000,- Euro, so wie Bgm. Härting es vorgeschlagen hat. Mit 19 von 21 Stimmen wurde dieser Betrag beschlossen. Die beiden FPÖ-Mandatare votierten dagegen, weil ihnen die Unterstützung auch mit 150.000 Euro noch zu hoch erscheint.
Neben dem gültigen Sparbeschluss, der auch die Kultur trifft, wurden von Härting auch fehlende Voraussetzungen genannt, wie ein Sitz im Vorstand der Volksschauspiele. Die Kulturbeauftragte der Gemeinde, Ruth Haas, sollte diesen Posten besetzen. „Wir erhalten nur Informationen über die Gesamtkosten“, so Vize-Bgm. LA Cornelia Hagele: „Wir müssen die Subvention an einen vollen Vorstandssitz und Einsicht in das detaillierte Budget und die Rechnungen knüpfen.“
Auch sind heuer nur 50 Vorstellungen geplant, im Vorjahr waren es noch 70! Zudem möchte die Gemeinde volle Einsicht in die Bilanzen der VSS haben. Volksschauspiele-Geschäftsführerin Silvia Wechselberger entkräftet diese Behauptungen und erklärt, dass der Gemeinde sämtliche Unterlagen vorgelegt wurden, alle Ein- und Ausgänge in der Bilanz für 2017. Zum Punkt "Vorstands-Vertretung" für die Gemeinde erklärt Welchselberger, dass es nur eine Sitzung gab, und da war Ruth Haas als kooptiertes Mitglied anwesend. Für ein stimmberechtigtes Vorstandsmitglied aufzunehmen, müssten zuerst die statuten geändert werden, so Wechselberger, das ist kurzfristig so nicht möglich, so Wechselberger. Auchstimmt es nicht, dass die VVS von 70 auf 50 Vorstellungen pro Jahr zurück gegangen sind: "Wir haben jedes Jahr 50 Vorstellungen, nur im Vorjahr haben wir aus aktuellen Gründen das Stück "Lampedusa" mit 18 Vorstellungen ins Programm aufgenommen, daher waren es 70. Bei den Volksschauspielen sind wir da flexibel und können schnell reagieren, auch etwas schnell ins Programm einfließen zu lassen, was bei anderen Theaterfestivals oft nicht geht."
Für VSS-GF Wechselberger ist es jedes mal ein Jongleur-Akt, die steigenden Ausgaben zu bewältigen und mit Sponsoren und vor allem mit Zuschauern die Einnahmen sicherzustellen. "Alles wird teurer. Daher ist es schwierig, wenn die Zuwendungen gleich bleiben oder gar gekürzt werden. Grundsätzlich bin ich aber dankbar und froh über die Unterstützung durch die Gemeinde, es ist ein Zeichen der Wertschätzung für unsere Arbeit und ich habe Verständnis, wenn die Gemeinde sparen muss."
Die politischen Vertreter bekennen sich zu den VSS, insgesamt unterstütze man die VSS auch durch Eigenleistungen, unterm Strich sind es umgerechnet immer noch 200.000 Euro, mit denen die Gemeinde die Volksschauspiele unterstützt.
Das Land steuert derzeit 160.000 Euro bei, der Bund 100.000 Euro. Das Gesamtbudget beträgt rund 850.000 Euro.
Dass Land und Bund jetzt ebenfalls weniger geben, glaubt man nicht.

Markus Völlenklees Tiroler Fassung von "Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben" wurde zum Besuchermagneten. Heuer werden die Subventionen für die VSS gekürzt.
Auch heuer wird wieder im Zirkuszelt auf dem Telfer Thöni-Festplatz gespielt. | Foto: Larcher
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