Ausstellung
Als der "Goiserer" Kuchl aufmischte
"Erinnern Sie sich noch?" – so heißt die neue Sonderausstellung zu einer Zeitreise im Museum Kuchl.
KUCHL. Das kleine Ortsmuseum Kuchl überrascht immer wieder mit seinen Ausstellungen: Neben der Dauerausstellung – in der Funde aus der Römer- oder Bronzezeit sowie Alltagsgegenstände aus der Vergangenheit zu besichtigen sind – läuft seit 20. Mai die neue Sonderausstellung, die sich der näheren Vergangenheit widmet. "Erinnern Sie sich noch?" spannt den Bogen von den 80er Jahren bis heute, aber natürlich blieb es nicht dabei: "Wir sind zum Teil sehr weit zurückgegangen, um die Ereignisse erklären zu können", sagt Obmann Josef Pichler, der für die Kuration zuständig war. Ein Anliegen ist es Pichler, die Ereignisse für die Nachwelt festzuhalten: "Wie zu jeder unserer Ausstellungen werden wir auch wieder ein Buch verlegen."
Alte Käsetradition
Viel Denkwürdiges hat sich in den letzten 40 Jahren ereignet: Die Ausstellung beinhaltet das Porträt vieler Gemeinschaftsaktivitäten, Drachenfliegen und Kajakfahren, das alte Hallenbad von Kuchl und die Poststation. Die alte Molkerei wurde 1990 geschlossen, ein Zeuge der alten Käsereitradition in Kuchl: Bis zum Ersten Weltkrieg wurde die riesige Menge von 400 Kilogramm Käse in der Gemeinde hergestellt, von den Bauern wohlgemerkt, die Molkerei wurde erst 1925 gegründet.
Highlight in der Volksschule
Ein besonders Special ist die Dokumentation des Besuchs von Hubert von Goisern im Jahr 1992. Ein Glück, dass es überhaupt dazu kam, ist sich Pichler sicher, denn es war eine Spontanaktion. Der "Goiserer" gab in Rußbach ein Konzert, Pichler traf ihn dort und konnte ihn kurzfristig gewinnen: "In der Hauptschule ging damals die Post ab", erinnert sich Pichler. Für die Ausstellung wurden viele alte Fotos und Gegenstände gesammelt, das sei alles andere als einfach gewesen, so Pichler. Vieles wurde leider weggeworfen, der Datenschutz sei ebenfalls eine Hürde gewesen. Eineinhalb Jahre dauerte die Spurensuche. Jetzt steht die Ausstellung im Museum Kuchl, von Freitag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr, für die Besucher offen, und nicht nur für jene, die sich erinnern können.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.