"Bitte denkt doch nicht nur an euch"
"Notfalls muss man Verhinderer von Hochwasserschutzmaßnahmen enteignen", sagen nun Rifer.
HALLEIN-RIF (tres). "Wir bewegen was" haben sich die Bezirksblätter auf die Fahnen geheftet und nachgefragt: Richard Kas und Barbara Haberberger sind nur zwei von vielen Rifern, die vom Hochwasser im Juni geschädigt wurden. Noch heute, vier Wochen nachdem der Reischenbach über das Ufer in ihre Häuser getreten ist, laufen im Keller die Trocknungsgeräte. Rund um die Uhr.
"Es ist laut, auch nachts", berichtet Haberberger, "aber ohne diese Geräte würde wegen der Feuchtigkeit in den Wänden der Schimmel kommen." Auch auf den Kosten bleiben die Mieter und Eigentümer sitzen: "So ein Trocknungsgerät schluckt ja viel Strom - und bei uns wurden sechs aufgestellt! Vor der nächsten Stromrechnung fürchte ich mich schon", sagt Kas.
Hochwasser im TV
Ein fertiges Hochwasserschutzkonzept für Rif gäbe es seit 2008, es kann aber nicht realisiert werden, weil massive Einwände einiger Grundstückseigentümer das Projekt lahm gelegt haben. Allein entlang des Reischenbaches, wo eine Hochwasserschutzmauer errichtet werden sollte, gibt es 252 Eigentümer. "Da sind bestimmt Leute dabei, die schauen sich das Hochwasser daheim im Trockenen vor dem Fernseher an und sagen "Echt arg!", die sehen Helfer Sandsäcke schleppen. Dabei könnten sie selbst etwas unternehmen, dass manchen so viel Leid geschieht, aber sie weigern sich, ihren Grund für Schutzmaßnahmen herzugeben, weil sie ihrer Meinung nach zu wenig entschädigt werden", sagt Haberberger.
Bgm. Gerhard Anzengruber appelliert an die Vernunft einiger Leute, "die in ihrer ablehnenden Haltung so verfestigt sind. Ich hoffe sehr, dass zumindest einige noch umdenken. Ich werde jedenfalls noch einmal das Gespräch suchen. Aber auch, wenn das große Projekt "Hallein Nord" wegen der vielen Einwände wohl nicht realisierbar sein wird, werden zumindest Teilabschnitte ab 2014 gemacht: Wenigstens die Schutzmauer beim Reischenbach soll nächstes Jahr gebaut werden."
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