Fischereiverein Hallein
Das neue Fisch-Revier „Untere Gamperlacke“

- Zufluss zur Unteren Gamperlacke.
- hochgeladen von Josef Wind
In zwei Jahren feiert der Fischereiverein seinen 100sten Geburtstag. Bis in die siebziger Jahre konnte in Salzach und Alm gefischt werden, ohne den Bestand zu gefährden. Bachforellen, Äschen und Nasen tummelten sich in den Gewässern. Mit den Jahren kamen dann Kraftwerke, Hochwasserschutz, weitere Uferregulierungen sowie Verschmutzung dazu und der Fischbestand wurde dadurch dramatisch reduziert. Man spricht sogar von einer „toten“ Salzach zwischen den Kraftwerken Gamp und Puch.
HALLEIN. „Mittlerweile ist ein Eigenaufkommen im von uns bewirtschafteten Abschnitt der Salzach nicht mehr nachweisbar“, so Manfred Deutenhauser, für die Fisch-Aufzucht im Fischereiverein Hallein (FVH) zuständig. Seit Jahrzehnten hat die Stadt die Gamperlacke, die seinerzeit für die Befahrung mit Ausflugsbooten genützt wurde, dem Verein für die Fischzucht überlassen. Auf Grund der Überhandnahme von Fischreiher, Kormoran, Gänsesäger und Fischotter musste ein Teil des Geländes eingezäunt werden. Das Hochwasser im Jahre 2021 zerstörte die „Untere Gamperlacke“ fast zur Gänze. Mit Unterstützung der Stadt und mit Einsatz der Fischer wurde diese nun saniert.
Vorbildhafte Fischzucht
Die naturnahe Aufzucht der Fische ist beim FVH vorbildhaft. Das engagierte Team unter der Leitung von Manfred Deutenhauser und Lukas Rettenbacher kümmert sich täglich um das Wohl der Jungtiere. Vom Gewinnen der Eier bis zur Geschlechtsreife fällt viel Arbeit an: Befruchtung, Eipflege, Desinfektion der Brutbecken, Sortierung, Fütterung, Umsiedlung in das Freigehege, Reinigung der Becken, Anlagenpflege bis zur Vergrämung der Prädatoren wie Otter, Kormorane und Fischreiher. Der Lohn sind hervorragende Fische in bester Qualität. Wenn die Fische drei bis vier Jahre alt sind, werden sie an verschiedenen Stellen in die Salzach gebracht. „Das sind pro Jahr rund sechs bis sieben Tonnen. Das heißt, wir vermehren die Fische, denn die Flüsse haben fast kein Eigenleben mehr“, so Obmann Martin Ofenberger
Idyllische Zuchtanlagen
Im „Gamper Urwald“ befinden sich entlang der Salzach zahlreiche Aufzucht-Teiche, wo die Fische optimale Bedingungen vorfinden. Auch hier gibt es – außerhalb der Schutzzäune – massive Probleme durch Prädatoren, die zum völligen Kahlfraß an Wassertieren geführt hat. „Wir hatten hier auch viele Krebse angesiedelt, die aber alle vom Otter gefressen wurde. Dieser hält auch von Schwänen, Enten und Schlangen nicht halt“, so Manfred Deutenhauser. Die Halleiner Fischer züchteten hier auch Äschen und Huchen. „Das haben wir wieder gelassen, denn sobald wir sie in die Salzach entlassen haben, wurden sie gleich von Ottern gefressen. Dabei war Hallein einmal eine Äschenregion“, bedauert Gerhard Angerer.
Günstig fischen
Der Fischereiverein mit 660 Mitgliedern betreut neben großen Teilen der Salzach von Elsbethen bis Kuchl sowie den Almfluss von der Salzachmündung bis zum Wiestal-Stausee inklusive der Nebenbäche. Das Gelände in Gamp ist sieben Hektar groß. Für Nichtmitglieder kostet eine Tageskarte 30 Euro, dafür kann man vier Fische behalten. In der „Unteren Gamperlacke“ können jetzt vor allem Jugendlichen und Familien die Fischerei zu einem günstigen Preis auszuüben. Es werden auch Führungen durch die Aufzuchtanlagen angeboten: www.fischereiverein-hallein.at.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.