Die Himmelscheibe von Nebra hat eine bewegende Geschichte
Harald Meller erweckte die Welt vor 3500 Jahren in einem Vortrag im Keltenmuseum zum Leben.
HALLEIN (kra). Das Halleiner Keltenmuseum zeigt seit Anfang des Jahres eine Ausstellung zur sogenannten "Himmelsscheibe von Nebra". Sie ist ein Beleg für die erstaunlichen astronomischen Kenntnisse der Menschen in der Bronzezeit.
"Vom Logos zum Mythos"
So lautete der Titel des Vortragsabends in der Reihe "Archäologie global": Die Umgestaltung vom astronomischen Objekt zu einem mit mythologischen Symbolen geladenen Bildträger zeuge vom tiefgreifenden Wandel der Gesellschaft, meint Harald Meller. Er ist Landesarchäologe in Sachsen-Anhalt und war im Rahmen der Veranstaltungsreihe im Keltenmuseum zu Gast. Anschaulich berichtete er über das Kultobjekt "Himmelsscheibe". Der wissenschaftliche Leiter des Hauses, Holger Wendling, ließ sich von dem Vortrag in ferne Zeiten entführen: „Aus kleinen Mosaiksteinchen schuf der Vortrag ein buntes Bild der Vergangenheit – da fühlt man sich den Bergleuten, Händlern und Priestern der Bronzezeit vor 3500 Jahren sehr nahe.“
Ein Jahrhundertfund
Die Himmelsscheibe von Nebra zählt zu den bedeutendsten archäologischen Funden des letzten Jahrhunderts. Die Geschichte Ihrer Entdeckung liest sich wie ein spannender Kriminalfall, und die Erkenntnisse, die sie der Wissenschaft liefert, sind bewegend und bedeutend. Harald Meller war 2002 persönlich beteiligt bei der Sicherstellung der Himmelsscheibe von Nebra, die von Raubgräbern entdeckt und von Hehlern zum Verkauf angeboten worden war. 2004 zeigte er die Himmelsscheibe erstmals im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle.
Den nächsten Vortrag der Reihe gibt es am 2. August um 19 Uhr: Montanarchäologe Peter Thomas erzählt über den bronzezeitlichen Kupfererzbergbau der Ostalpen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.