Die mystische Welt der Waldgeister
Seit diesem Sommer gibt es in Puch, in der Leitnerstraße 474, die mystische „Wurzl Welt“. Hier hausen die Wächter des Kaisers Karl vom Untersberg - Waldgeister, Kobolde und Gnome. Entdeckt wurden die hölzernen Gesellen bei Waldspaziergängen von Andreas Schinnerl und Franz Kendlbacher.
PUCH (tres). An die 100 Wurzelgeister beherbergt die Pucher „Wurzl Welt“, eine ehemalige Kunstschmiede. Bereits seit einigen Jahren betreiben Schinnerl und Kendlbacher ihr Hobby: ausgedehnte Spaziergänge durch den Pucher Wald. „Franz hat eine Alm am Spielberg und dort habe ich zum ersten Mal ein solches Wurzelmännchen gesehen und war beeindruckt“, erklärt Schinnerl: „Von da an habe ich bei meinen Spaziergängen die Augen weiter offen gehalten als bisher und siehe da: Ich fand immer mehr eigentümliche Wurzeln am Waldboden, die verschiedenste Gesichter und lustige Formen aufwiesen.“ Was als gesundes Hobby begann - immerhin hat man dabei viel Bewegung an der frischen Luft - sprengte bald die eigene Wohnung. Darum kamen die zwei Pucher heuer auf die Idee, eine Art Museum zu gründen - Eintritt kostenlos. „Ich wollte einfach allen Leuten die Möglichkeit geben, zu sehen, was die Natur alles Tolles hervorbringt“, meint Schinnerl.
Die Besonderheit der Wurzelfiguren: Sie wurden nur minimalst bearbeitet, ab und zu wurde ein Auge aufgemalt oder andere Farb-Akzentuierungen gesetzt. „Wir wollten die Wurzeln nicht künstlich verändern, weil die Natur allein ja schon so viel Kreativität bewiesen hat“, betont Kendlbacher. Die „Wurzl Welt“ haben die zwei liebevoll gestaltet: Kendlbacher als gelernter Schriften- und Dekomaler hat die Wände des Museums mit mystischen Feen und Elfen verschönert, Schinnerl als Kunstschmied hat ab und zu auch seine Schmiedekunst bewiesen. Die Wurzeln selbst sind hauptsächlich aus Eibenholz, dieses ist besonders robust. Die magische Welt findet bei Jung und Alt bereits großen Anklang. Auch viele Touristen haben sie schon begeistert besucht.
Gleich zu Beginn betritt man die „Drachengrotte“, weiter geht es zum „Reich des Elchs“ mit „Road-runner“, „Schlangenpfau, „Kugelfisch“, dem „Wurzelmolch“ u. v. m. Und auch auf der Toilette wartet eine Wurzelgestalt: „Der gefallene Engel“. Im größten Raum mit einem original Schmiedeofen warten schließlich in jeder Ecke Wurzelwesen, die es zu entdecken gibt: eine Wurzelfamilie beim gemeinsamen Spaziergang, ein „Schwammerlfresser“, eine Schlange und und und. „Aber natürlich sieht jeder etwas anderes in den Wurzeln. Deshalb haben wir sie auch nicht beschriftet. Jeder kann also seiner Kreativität freien Lauf lassen“, so Schinnerl. Dafür sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Auch lustige Stein-Findlinge sind zu sehen. Sogar eine eigene Sage hat Schinnerl zu seiner „Wurzl Welt“ verfasst, „damit man weiß, warum diese Wesen alle hier sind.“ Wer möchte, kann aber auch einen geführten Rundgang mitmachen - ebenfalls gratis. Über eine freiwillige Spende am Ausgang freuen sich die „Wurzl Welt“-Gründer aber natürlich trotzdem.
Die „Wurzl Welt“ ist jeden Dienstag und Donnerstag, von 14.00 - 16.00 Uhr und sonntags, von 10.00 - 12.00 Uhr geöffnet - nach Wunsch auch an einem anderen Termin (nach telefonischer Vereinbarung; Tel. 0664/5164430).
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