Festspiele Burg Golling
Die Schrammel-Musik geht auch brasilianisch
Besonders, wenn drei begnadete Schrammelmusiker auf eine charismatische Sängerin treffen.
Peter Havlicek, dieser Name bürgt für Qualität, besonders, wenn es um Schrammelmusik geht. Kein Wunder also, wenn er in den letzten Jahren immer wieder auf Burg Golling zur Festspielzeit auf der Bühne sitzt. Der Clou dabei - zwar ist das Thema beständig, aber immer in anderer Besetzung zu hören. Heuer spielte er gemeinsam mit Violinist Nikolai Tunkowitsch und Mundharmonikaspieler Bertl Mayer auf.
Zwischen Dudeln und Jazz
Ging es zunächst noch "weanarisch" nach dem gleichnamigen Titel von Pepi Wichart zu, wurde es im Anschluss brasilianisch, bis sich nach der "Musette à trois", einer Komposition von Havilcek, die Musikerin Tini Kainrath dazugesellte. Mit ihrer charismatischen Stimme beschwor sie die Tiefen der Donau genauso herauf, wie neurotisch-erotische Liebesbeziehungen, sang Neuinterpretationen aus der Zusammenarbeit mit Peter Havlicek, bevor es musikalisch vom Amerika eines Duke Elington wieder mit einem Dudler nach Wien zurückging.
Brasilianischer Spazierstock und rote Rosen aus Wien
"Tabebuia" ist - frei übersetzt - ein Spazierstock, gefertigt aus einer brasilianischen Holzart, begehrt in ganz Europa. Es stützt sich sozusagen die alte Welt auf die neue. Solcherlei Überlegungen, musikalisch umgesetzt, waren von Tini Kainrath bei der Sonntagsmatinée zu hören. Begleitet wurde sie dabei von den Schrammeln Peter Havlicek, Bertl Mayer und Nikolai Tunkowitsch. Sei es den brasilianischen Rhythmen, verpackt in Schrammelmusik, geschuldet, das Publikum, darunter Erich Urbanek, Gründer und langjähriger Kustos des Burgmuseums samt Gattin sowie TVB-GF Gudrun Heger mit ihrem Mann, verbrachten den Sonntagvormittag trocken, mitunter sonnig unter dem Sonnensegel der Burg.
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