Keltenmuseum Hallein
Ein Sensationsfund im Museumsdepot
36 Jahre nach der Ausgrabung gelingt ein spektakulärer Fund im Depot des Keltenmuseums Hallein.
HALLEIN. Das entdeckte, unscheinbare Keramikfragment gehört zu einer Trinkschale, die vor 2.500 Jahren von Griechenland zum Dürrnberg nach Hallein gelangte. Solcherlei Importe aus dem Mittelmeerraum seien laut Forschern jenseits der Alpen sehr selten. Der Neufund ist das dritte Stück antiker griechischer Keramik, das jemals in Österreich gefunden wurde. Der Leiter der Dürrnbergforschung, Holger Wendling, machte die Entdeckung nicht im Zuge einer archäologischen Grabung, sondern im Depot des Keltenmuseums.
Fast vier Jahrzehnte unerkannt
Das Keramikfragment der mediterranen Trinkschale, die wohl einst gegen Salz vom Alpennordrand eingetauscht wurde, versteckte sich in einer Pappschachtel. Darin waren auch noch weitere Funde einer Halleiner Ausgrabung aus dem Jahr 1983. Das Fundstück ist lediglich einen Zentimeter groß und funkelt in glänzend schwarzem Überzug.
Dritter Fund in Österreich
Neben einer Einzelscherbe eines großen Weinmischgefäßes vom Hemmaberg in Kärnten ist der Neufund aus Hallein das dritte Exemplar griechischer Importkeramik in Österreich. Aus diesem Grund hat die Henkelscherbe trotz ihrer geringen Größe eine zentrale Bedeutung für die Wissenschaft. Sie verdeutlicht die wichtige Bedeutung der Dürrnberger Handels- und Bergbaumetropole im Netzwerk der urgeschichtlichen Kulturen Europas.
Holger Wendling, Leiter der Dürrnbergforschung, freut sich über seinen Fund:„Der unerwartete Fund in einer einfachen Pappschachtel begeistert mich. So einen spektakulären Fund macht man nicht alle Tage – erst recht nicht im Museumsdepot! Das unscheinbare Fragment ist für die Wissenschaft bedeutend und belegt einmal mehr die weitreichenden Kontakte der Dürrnberger Kelten vor 2.500 Jahren. Als erst dritter Fund griechischer Keramik in Österreich ist der Henkel außergewöhnlich selten und ziemlich spektakulär! Besonders, da eines der anderen Stücke, eine griechische Trinkschale, ebenfalls vom Dürrnberg stammt.“
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