Virginia Hill und Hans Hauser
Hans Hauser war mein Großonkel
Die mysteriösen Todesfälle von Virginia und Hans Hauser geben bis heute Rätsel auf und wecken Emotionen.
GAISBERG. Die Geschichte könnte kein Schriftsteller besser erfinden: Sie, Virginia Hill-Hauser, eine Mafia-Braut mit einer schillernden Vergangenheit. Er, Hans Hauser, Schilehrer und ein Schiidol seiner Epoche von der Zistelalm am Gaisberg. Wir haben mit dem Wirt des Hotel Restaurants Zistelalm, Michael Hauser über die Kriminalgeschichte "Virginia" gesprochen, die ein Teil der Familiengeschichte dieser Salzburger Familie geworden ist.
Bezirksblätter: Herr Hauser, sie waren knapp ein Monat alt als Virginia Hill starb. Haben Sie Hans Hauser gekannt?
Michael Hauser: Als Achtjähriger kann man von kennen nicht wirklich reden. Er war mein Großonkel, der Bruder meines Großvaters. Ich kann mich daran erinnern, daß er ihn mir vorgestellt hat. Hans war genauso groß wie mein Großvater. Beide waren über einen Meter neunzig. Das hat mich als Bub sehr beeindruckt. Hans war sogar eins fünfundneunzig. Man hat halt in den späteren Jahren innerhalb der Familie so einiges aufgeschnappt.
In der Familie war man von Frau Hill nicht gerade begeistert, oder?
Damals haben sehr viele Emotionen mitgespielt. Der Hans war der Liebling aller, auch der meiner Urgroßmutter. Hans war der Liebe und Max der Ordentliche. Dazu kam, daß Hans damals einer der besten Schifahrer war. Er hat auch zwanzig Jahre nach seinen Erfolgen noch einen bekannten Namen gehabt. Da ist er dann mit der Virginia gekommen und da haben's gesagt:"Was ist das jetzt für eine?" Sie war auch bei uns als Gangster-Braut bekannt. Der Hans war da der Arme, denn sie hat in zeitweise links liegen lassen und ist einfach abgehauen, um irgendwelche Aufträge auszuführen. Sie wurde dann abgeholt und ist für einige Monate verschwunden. Es gibt noch Familienmitglieder, die von dieser Sache nichts wissen wollen. Ich bin gegenüber der ganzen Story eher unbefangen. Daher gehe ich in diese Geschichte nicht mit gewaltigen Emotionen hinein. Es ist eine Geschichte dieses Hauses. Das lässt sich einfach nicht weg reden. Das ist halt Familiengeschichte. Es ist eine spannende Geschichte, die mich wie andere auch interessiert.
Die Spur führt in die Schweiz?
Die Schweizsache. Da ist mir etwas Lustiges während meiner Gastro Saison vor Jahren passiert: Ich arbeitete in Klosters bei Davos im Hotel Chesa Grischuna. Die alte Patronin fragte mich, ob ich mit Virginia Hauser verwandt sei. Dann erzählte sie mir, dass hier im Haus Virginia bei deren Schweizaufenthalten immer wieder Partys veranstaltet hatte. Das hat man dort bis heute nicht vergessen.
Wer war Virginia Hill-Hauser
Virginia Hill-Hauser wurde am 26. August 1916 in Lipscomb, Alabama, USA geboren und am 24. März 1966 tot am Alterbach in der Stadt Salzburg aufgefunden. Sie war die Ehefrau des Skirennläufers Hans Hauser von der Zistelalm. Darüber hinaus war sie eine attraktive Frau, die Mafiagrößen der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts wie Bugsy Siegel zu ihren Liebhabern zählte. Siegel gilt als der Gründer von Las Vegas und hat das bis heute bestehende Hotel "Flamingo" erbauen lassen. Als Namensgeberin gilt Virginia Hill, deren Spitzname Flamingo (wegen ihrer langen Beine) lautete. Wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung flohen sie und ihr Mann Hans Hauser aus den USA zuerst nach Venezuela und dann auf den Gaisberg. Als ihr Geld zu Ende ging, versuchte sie die Mafia mit ihrem Wissen zu erpressen. Letztendlich verstarben sie und ihr Mann Hans Hauser unter mysteriösen Umständen, die bis heute nicht aufgeklärt wurden.
WEITERE INFOS ZUM THEMA
Filmpremiere von "Virginia - Das ungelöste Rätsel der Salzburger Mafiabraut" HIER
Zum Hotel Restaurant Zistelalm geht es HIER
Zu "Virginia - das ungelöste Rätsel der Mafia-Braut" geht es HIER
Zur Produktionsfirma "2010 Entertainment" geht es HIER
Zu weiteren Beiträgen des Autors geht es HIER
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