Jede Menge Abenteuer
Waldwochen im "Kinderhaus Mobile"
Halb acht an einem Morgen auf dem Almerberg: Zwei Buben schaukeln in den Hängematten und am Tisch unter einer zwischen den Bäumen aufgespannten Plane, jausnen drei Kinder gemütlich. Die Pädagogin Conni schmiert Butterbrote und schneidet Äpfel und Gurken auf. Es ist Ankommenszeit für die Kinder der Sonnengruppe vom "Kinderhaus Mobile".
Draußen sind die Sinne gefordert
In jedem Frühjahr verbringen die Drei- bis Sechsjährigen einige Wochen auf dem Almerberg, erkunden die Natur und lassen den üblichen Kinderhausalltag hinter sich: Denn im Wald verläuft der Tag ganz anders und bietet jede Menge Herausforderungen. Das Gelände ist uneben, bietet motorische Herausforderungen, die Geräusche sind ungewohnt, die Lichtstimmung wechselt häufig. "Die Natur bestimmt in dieser Zeit unsere Möglichkeiten", berichtet Rosina Hofer, die leitende Betreuerin der Gruppe. "Unser Material zum Spielen und Basteln gibt uns der Wald, wir nehmen ganz bewusst kein Spielzeug mit." Es gibt aber auch wirklich genug zu sehen und zu entdecken. Das fördert die Phantasie der Kinder: Da wird ein Baumstamm zum Drachen und der Spaziergang zur Expedition. Mit Becherlupen untersuchen die Kinder den Waldboden. Kleine Krabbeltiere werden aber wirklich nur kurz angeschaut und gleich wieder freigelassen. Ganz nebenbei erwerben die Kinder hier viel Wissen über das Ökosystem Wald und wie sie achtsam mit ihm umgehen. "Die Eltern schätzen dieses Angebot sehr und unterstützen uns, damit wir die Waldwochen organisieren können. Sie kochen abwechselnd und jeden Tag bringt ein anderer Elternteil mittags das Essen in den Wald, sonst könnten wir das gar nicht umsetzen", erklärt Gerlinde Sucher, die das Kinderhaus leitet.
Gartenzeit für die Krabbelgruppe
Dass der Aufenthalt in der Natur gut für Große und Kleine ist, stellen Eltern und Pädagogen immer wieder fest. Diese Beobachtungen wurden inzwischen auch in Studien aufgegriffen, mit dem Ergebnis, dass Spielen im Freien, die Konzentrationsfähigkeit und das Sozialverhalten positiv beeinflussen. Daher genießen zur Zeit auch die jüngeren Kinder im Kinderhaus, im Alter von eins bis drei Jahren, möglichst viele Stunden draußen. Sie haben den Garten nun ganz für sich, solange die größeren im Wald sind. Auch die Pädagogin der Krabbelgruppe beobachtet die positiven Auswirkungen der ausgedehnten Draußen-Zeiten: "Besonders die vielfältigen Sinneserfahrungen, die die Kinder in dieser Zeit mit den unterschiedlichen Naturmaterialien wie Wasser, Sand oder Ton machen, verstärken die Entwicklung der Körperwahrnehmung."
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