Kunst als Lebensweg

Die Göriacher Bibel oder auch „Zillis - Kunst im Erlebnis und Ergebnis“ genannt, ist ein Werk auf welches Prähauser sehr stolz und das im Salzburg Museum ausgestellt zu finden ist. | Foto: Salzburg Museum
  • Die Göriacher Bibel oder auch „Zillis - Kunst im Erlebnis und Ergebnis“ genannt, ist ein Werk auf welches Prähauser sehr stolz und das im Salzburg Museum ausgestellt zu finden ist.
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„Die Göriacher Bibel (Zillis), „ das Narrenschiff“ und die „Europa-Dressur“ sind unter anderem unvergessliche Werke von Bernhard Prähauser . Seine Kunst prägt den Tennengau nach wie vor.

HALLEIN. Bernhard Prähauser ist heuer 90 Jahre alt geworden. Der Bildhauer wurde am 2. Februar 1921 in Hallein geboren und er verziert nicht nur den Tennengau mit seiner Kunst. Der Weg zum Traumberuf als Bildhauer war nicht immer einfach: Aufwachsen musste der Künstler in einer Pflegefamilie. Die meiste Zeit verbrachte er in deren Gasthaus, wo er schon als kleiner Bub viel gezeichnet und geschnitzt hat. Dass er schon als Kind ein Talent für die Bildhauerei hatte, erkannte ein Professor der damaligen Technischen Lehranstalt für Holz- und Steinbearbeitung.

Die HTL sollte in Prähausers späterem Leben noch einmal eine große Rolle spielen. Auch wenn er nicht wirklich gerne zur Schule ging, so schloss er die Ausbildung doch erfolgreich ab. Es herrschten in den 1930er Jahren keine leichten Bedingungen für Lehrlinge.

Gründung der Gallerie Pro Arte
Doch mit 15 Jahren konnte der heutige, pensionierte, Professor seine dreijährige Lehrzeit im Atelier von Jakob Adlhart antreten - bis 1939. Noch bevor er sich an der Akademie der Bildenden Künste in Wien einschreiben sollte, meldete er sich freiwillig zum Heeresdienst und verweilte dort bis 1945. Danach hatte er das große Glück: Fritz Wortruba - „der Zukunftsbildhauer der Nachkriegszeit“ - nahm ihn als Student. Bis 1950, als er wieder nach Hallein zurückkehrte, konnte er viel in Wien lernen und entwickelte seinen eigenen Stil.

Wieder in Hallein versuchte er noch ein paar Jahre bei Adlhart als Kunsthandwerker zu arbeiten, aber der Traum von der eigenen Galerie sollte nicht allzu lange auf sich warten lassen: Sein eigenes Atelier konnte Prähauser 1958 eröffnen. Dadurch war der erste Stein für die „Galerie Pro Arte“ in Hallein gelegt worden, welche drei Jahre später entstand, indem er Atelierräume umbaute. Geleitet hat er die Galerie zusammen mit seiner zweiten Frau Nelly Naef. Sie war neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin auch Sängerin, dadurch wurden viele von Prähausers Werken von musikalischen Themen beeinflusst.

Viele Aufträge folgten für den Künstler nach der Galerieeröffnung. 1978 bekam er dann das Angebot an der HTL Hallein als Lehrer tätig zu werden, „dieses konnte ich nicht ausschlagen!“ Also ging er - diesmal als Lehrer - wieder zurück in seine alte Schule. Ein Jahr nachdem er die Tätigkeit als Lehrer aufgenommen hatte, gründete er mit seinem langjährigen Freund und Kollegen Josef Zenzmaier den „Tennengauer Kunstkreis“. Künstler haben und hatten es nie einfach, „außer man hat besondere Beziehungen zu Vermögen, Politik oder zur Kirche“, meint Prähauser. Er selbst gestaltete für die Kirche ein paar Werke. Das bekannteste ist die „Zillis. Kunst im Erlebnis und Ergebnis“, eine riesiges Relief, welches man heute im Salzburger Museum bewundern kann. Für den Tennengau gestaltete der Bildhauer zwei Brückenfiguren. Zum einen jene am Neumayrsteg und die Zweite befindet sich an der Dürrnberg Straße.

Kunst in alle Richtungen
Für den Bildhauer gibt es nicht die „eine“ Kunstrichtung, sondern „Kunst geht in alle Richtungen.“ Seine größten Werke entstanden nach der Pensionierung, als er mit seiner Frau in den Lungau zog. Nach dem Tod seiner Frau kehrte er nach Hallein zurück. Prähauser hat es als Künstler geschafft: Seine Werke haben in Museen Platz gefunden und werden bewundert.

Zu Ehren seines 90. Geburtstages gab es in der „Galerie Pro Art“, eine Ausstellung mit ehemaligen Schülern. Zum Andenken an die Zeit als Mentor der Schützlinge, erschien ein Buch mit dem Titel „Bernhard Prähauser und seine Schüler“. Der Halleiner Bildhauer sieht das Geheimnis seines Erfolges darin, „dass meine Kunst von den Leuten verstanden wird“.

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