Tauglbrücke Bad Vigaun / Kuchl

Mautgebühr an der Tauglbrücke

Bis zum Jahr 1938 führte eine geschotterte Straße von Hallein durch den Tauglwald, der früher Faistelau hieß, bis Golling und weiter ins Innergebirge. In der Nähe der heutigen Bundesstraße führte eine hölzerne Brücke über den einzigartigen Wildfluss, die Taugl.

BAD VIGAUN. Vor dem Bau der Brücke musste in der Römerzeit eine Furt – die weiter aufwärts im „Tauglgries“ lag – bewältigt werden. Die Taugl entspringt in den Salzkammergut-Bergen unterhalb des Gruberhorns und des Regenspitz auf einer Höhe von 1363 Meter und fließt von St. Koloman kommend in die Salzach. Bei der damaligen hölzernen Brücke befand sich bis ins 19. Jahrhundert eine Mautstation und für die Überquerung musste bezahlt werden. Der Mautner durfte seit 1707 auch einen Ausschank betreiben, dafür musste er jedoch die Brücke instand halten. Das Gasthaus Tauglmauth war bis in die Neuzeit weitum bekannt, sogar Franz Xaver Gruber soll in seiner Hallein-Zeit hier öfters eingekehrt sein und musiziert haben. Das Gasthaus ist schon lange geschlossen, doch hier gibt es ein Kuriosum. Ein Radweg führt mitten durch die seinerzeitige Gaststube. Es war dies die einzige Möglichkeit, an dieser Engstelle der Salzachtal-Bundesstraße einen sicheren Radweg weiter zu führen.

Kapelle und Hl. Severin

Zwischen Haus und Brücke steht auch eine Kapelle, den Platz stellte Grundeigentümer Günter Bauer zur Verfügung. Diese schlicht gehaltene, moderne Kapelle wurde aus Sichtbeton mit Kornzuschlag aus Adneter Marmor gestaltet und im Zuge der Generalsanierung der Tauglbrücke im Jahr 2011 errichtet. In der Kapelle befinden sich ein aus der früheren Kapelle stammendes Kruzifix und eine „Madonna im Sternenkleid“. Auf der anderen Taugl-Seite, bereits in Kuchl, steht ein Steinguss des Hl. Severin (gestorben 482), den Hans Pacher 1954 geschaffen hat.