150 Jahre Musikkapelle Kuchl
Musikkapelle Kuchl feierte Dreitages-Fest
Im Jahr 1873 wurde die Musikkapelle Kuchl von Josef Thaler gegründet. Vergangenes Wochenende wurde bei prächtigem Sonnenschein das Jubiläum gefeiert.
KUCHL. Im ersten Jahr zählte die Musik 12 Mitglieder, nach zehn Jahren übernahm Stockerbauer Josef Seiwald, ehe 1889 ein Streit unter den Musikern zur Spaltung des Klangkörpers führte. Es entstand unter der Leitung von Leopold Mühlthaler eine Bürgerkapelle – auch Ortskapelle genannt – und eine Veteranenkapelle unter der Leitung von Berndlbauer Josef Struber. Durch die Wirren des 1. Weltkrieges gab es große Probleme, die Spielfähigkeit aufrecht zu erhalten. Und so gab es 1914 eine Wiedervereinigung beider Kapellen. Der 2. Weltkrieg zerstörte den Aufschwung der Kuchler Musiker und im Jänner 1945 mussten die aus eigenen Mitteln erworbenen 30 Uniformen als „Volksopferspende“ abgegeben werden. Als im Jahr 1947 der damalige Kapellmeister Georg Dum aus der Kriegsgefangenschaft zurück kehrte, übernahm er wieder die Leitung der Kapelle. Von nun an ging es steil bergauf, die Mitgliederzahl stieg ständig an, die Musiker bekamen ein eigenes Probenlokal und heute zählt die Kapelle zu den größten und besten Klangkörpern im Lande. Das neugegründete Jugendorchester zeigt, dass man in Kuchl bezüglich Nachwuchs keine Sorgen hat.
Bunte Mischung
Derzeit zählt die Musikkapelle 105 aktive Mitglieder, eine bunte Mischung aus 47 Frauen und 58 Männern, die alle mit großer Leidenschaft ihre 49 Holzblas-, 42 Blechblas- und 7 Schlaginstrumente bespielen. Geführt wird die Kapelle von den Obmännern Simon Dantendorfer und Markus Gimpl sowie Stellvertreter Michael Rest. Kapellmeister ist seit 2011 Christian Hörbiger, der Georg Schnöll ablöste. Dieser formte 38 Jahre lang professionell und unermüdlich den Klangkörper.
Dreitages- Fest
„Der liebe Gott muss ein Kuchler sein“, sagte Bürgermeister Thomas Freylinger launig zum strahlenden Spätsommerwetter, dass das Fest drei Tage lang begleitete. 37 Kapellen, 14 Kuchler Vereine und 7 Schützenkompanien gaben dem Jubiläum eine besondere Note. Landesrat Sepp Schwaiger betonte, „dass das Ehrenamt das Land trägt und dass Musik jedes Fest die Würde gibt: „Wir dürfen nicht die Missstände sehen, sondern das Gute.“ Rund 1000 Musikerinnen und Musiker waren zum Festakt mit Festmesse am Sportplatz angetreten und der Bezirksobmann der Tennengauer Blasmusikkapellen, Armin Keuschnigg, sprach sogar von „Woodstock-Feeling“ am Fuße des Hohen Göll. Zugleich wurde auch das Bezirksmusikfest gefeiert. Landesobmann Matthäus Rieger meinte, dass „unsere Musikkapellen die wichtigen Aufgaben eines musikalischen Nahversorgers übernehmen.“
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