Herausforderungen in ländlichen Regionen
Diskussion über die Zukunft des Lammertals
In Annaberg trafen sich die Menschen, um über die regionale Entwicklung zu diskutieren.
LAMMERTAL. Salzburg wächst weiter, doch nicht alle Regionen entwickeln sich gleich. Ländliche Gebiete, die weit abseits der wirtschaftlichen Zentren liegen, haben mit Abwanderung oder Infrastrukturabbau zu kämpfen. Im Tennengau macht sich das ebenso bemerkbar: Während der Salzach-Tennengau zu den am stärksten wachsenden Regionen Salzburgs gehört, stagniert im Lammertal die Bevölkerungsentwicklung seit der Jahrtausendwende. Bei einem Gesprächsforum der SPÖ Bauern und des Renner Institutes Salzburg wurde daher kürzlich die Frage diskutiert: Wie kann eine gute Zukunft im Lammertal gelingen?
Die Herausforderungen im Lammertal
„Mit zwei Ortsteilen verfügen wir in vielen Bereichen über eine doppelte Infrastruktur, die natürlich kostenintensiver ist. Gleichzeitig sind wir sehr stolz darauf und werden alles daran setzen, diese zu erhalten. Derzeit arbeitet ich intensiv daran, der jungen Bevölkerung leistbare Baugründe zur Verfügung stellen zu können", zeigt der Bürgermeister von Annaberg-Lungötz, Martin Promok (SPÖ), die Herausforderungen der Gemeinde auf.
Barbara Ortner bemerkt, dass der ADEG-Markt der Gemeinde zusperrt. Die Suche nach einem neuen Nahversorger erweist sich allerdings als äußerst schwierig.
„Besonders für die ältere Bevölkerung wäre es eine Katastrophe, in einem Ort ohne richtiges Lebensmittelgeschäft leben zu müssen. Ich hoffe, dass die Gemeinde bei ihrer schwierigen Suche Erfolg haben wird“, wünscht sich die ehemalige Vizebürgermeisterin von Rußbach, Barbara Ortner.
Die Situation in Rußbach ist kein Einzelfall im Land Salzburg.
„Die Finanzkrise 2008 hat alle getroffen. Allerdings sind jene Gemeinden und Regionen, die ohnehin schon mit ihrer geografischen und verkehrstechnischen Randlage zu kämpfen hatten, noch stärker unter Druck geraten. Dies ist aber kein unabänderbares Schicksal, mit dem man sich abfinden müsse", so die ehemalige Prsidentin des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarates, Gurdrun Mosler-Törnstrom.
Mosler-Törnstrom möchte aus diesem Grund entschieden gegensteuern und Fördermittel gezielt in strukturschwache Regionen bringen. Wann und ob das realisiert wird, bleibt abzuwarten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.