"Wir brauchen den Karkogel"

Von Theresa Kaserer

BEZIRKSBLATT: Man hört immer wieder, dass die Abtenauer Bergbahnen am Karkogel zugesperrt werden. Was ist dran?
Johann Schnitzhofer: "Ich kenne die Gerüchte, aber sie stimmen nicht. Die Bergbahnen sind schuldenfrei. Wir haben sie vor drei Jahren entschuldet: Die Gemeinde hat eine Million Euro bezahlt und der Tourismusverband Abtenau 200.000 Euro. Seitdem zahlt die Gemeinde jährlich 30.000 Euro und der TVB 20.000 Euro auf ein Konto - für unvorhersehbare Gegebenheiten am Karkogel."

Unvorhersehbare Gegebenheiten, wie dieser schneearme Winter?
Schnitzhofer: "Genau. Dieses Geld liegt am Sparbuch und wird heuer als Ausgleich zur schlechten Wintersaison bestimmt benötigt werden. Der heurige Winter war schlimm. Zum wenigen Schnee kam dazu, dass wir den Speicherteich zur Beschneiung auf Grund von Behördenauflagen verkleinern mussten. Jetzt hatten wir zu wenig Wasser zum Beschneien, ein Eitzerl an Schnee hat gefehlt. Trotzdem haben wir es sehr gut hinbekommen für die Verhältnisse. Der Teich muss trotzdem wieder vergrößert werden, aber das kostet."

Wie wichtig sind die Bergbahnen für Abtenau?
Schnitzhofer: "Sehr wichtig. Das merkt man schon daran, dass im Ortskern sehr wenig los war, als die Bergbahnen heuer wegen Schneemangels zusperren mussten. Wir brauchen die Bergbahnen für unsere Touristen und für die Einheimischen. Auch die Rodelbahn ist ein wichtiger Faktor. Es hat uns heuer sehr weh getan, dass wir sie fast nie öffnen konnten. Es wäre unverantwortlich die Bergbahnen zuzusperren."

Gibt es Neues vom Fünf-Sterne-Resort zu berichten, das realisiert werden soll?
Schnitzhofer: "Ich bin das fünfte Jahr TVB-Obmann und ich wünsche mir dieses Hotel. Für Abtenau könnte es nichts Besseres geben. Aber wir haben noch keinen Investor für das 50 Millionen Euro-Projekt gefunden. Die Gemeinde würde dafür auch auf eigene Kosten das Heilwasser von unseren Quellen am Ortsrand mittels unterirdischen Rohren zum Kurhotel leiten."