Hausbrunnen selbstgemacht - ein Erfahrungsbericht

Fertiger Hausbrunnen mit Erdbohrer und Hauswasserwerk
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Die Planung und der Einkauf

Die Qualität und Tiefe des Grundwassers kann am Gemeindeamt erfragt werden. Im Internet (speziell bei www.brunnenandi.de haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht) gibt es sehr gute Selbstbau-Anleitungen und das passende Material zu kaufen. Auch im Gartenbaumarkt bekommt man fachkundige Beratung und Brunnenbau-Sets.

Was benötigt wird: Ein Erdbohrer (der einem später noch bei anderen Gelegenheiten wie Zaunbau, Kinderspielgeräte, etc. gute Dienste leisten kann) ist unbedingt empfehlenswert - er verhindert das Brechen der Brunnenstangen beim Einschlagen. Weiters benötigt man das Brunnenrohr (die Länge ist abhängig von der vermuteten Tiefe des Grundwassers, in 3484 Grafenwörth haben wir 6 Meter Brunnerohr ins Erdreich getrieben), ein Rückschlagventil, einen Sandfilter und der Pumpaufsatz – entweder eine Schwengelpumpe , eine elektrische Pumpe (selbstansaugend!) oder ein elektrisches Hauswasserwerk.

Die Schwengelpumpe braucht man auf jeden Fall, damit man den Brunnen ins Laufen bringt und verschmutztes Wasser abpumpt bevor die elektrische Pumpe oder das Hauswasserwerk angeschlossen wird (siehe weiter unten). Zudem benötigt man ein Rückschlagventil am Brunnenrohr und die passenden Rohre, Schläuche und Kupplungen zwischen Rückschlagventil des Brunnenrohres und der Pumpe/ dem Hauswasserwerk – dies ist bei jedem System ein wenig anders bezüglich Dimension.

Nun geht es daran, den richtigen Standort für den Hausbrunnen zu wählen: Er sollte zentral sein, damit der Gießschlauch an jede trockene Stelle des Gartens kommt. In der Nähe des Bohrloches sollten sich im Erdreich keine Elektro-Gas oder Wasserleitungen befinden und ein elektrisches Hauswasserwerk braucht Strom, dies gilt es bei der Standortwahl zu bedenken. Wenn das Hauswasserwerk durch ein kleines Häuschen oder Dach vor der Witterung geschützt wird, ist dies ideal.

Der Brunnenbau beginnt

Nachdem der richtige Standort ermittelt und das Material zusammengetragen wurde, wird die erste Schicht Erde (ca. 20 cm) mit dem Spaten abgetragen (der ausgestochene Rasen kann am Schluss wieder neben dem Brunnenrohr platziert werden. Dann wird der Erdbohrer gerade (Wasserwaage!) angesetzt und solange Erde gefördert, bis man auf Grundwasser stößt. Die ausgehobene Erde am besten daneben auf einer Plane ablegen, sie wird am Schluss zum Verfüllen des Hohlraums rund ums Brunnenrohr benötigt.

Achtung: Die erste Wasserschicht wird noch nicht das Grundwasser sein – zuerst wird jede Menge nasser Schlamm gefördert, dann folgt eine Kiesschicht mit Wasser. Erst in dieser Kiesschicht sollte das Grundwasser nachhaltig zu finden sein. Kommen nur noch Steine und Wasser mit dem Erdbohrer hoch, ist das Loch tief genug.

Nun wird das erste Segment des Brunnenrohrs (Filterspitz) mittels Schlagkopf (bei den Sets meist dabei) und dann in Folge die anderen Rohrteile Stück für Stück mit einem großen Hammer in den Boden geschlagen. Dies geht – abhängig von der jeweiligen Schicht – einfacher oder schwerer (die letzten Meter waren mitunter sehr anstrengend und man hat das Gefühl es geht nichts weiter – nicht entmutigen lassen!)

Sehr wichtig ist es, die Verbindungsstücke der einzelnen Brunnenrohre mit Hanf und Dichtpaste gut zu verbinden. Sind diese Verbindungsstellen nicht dicht, zieht der Brunnen später Luft und funktioniert nicht. Hier sehr genau arbeiten und die einzelnen Rohrelemente gut abschließen.

Ist das Brunnenrohr zur Gänze verlegt wird das Brunnenrohr durchgespült mittels einer Spülmuffe und dem Gartenschlauch – dazu wird Wasser ins Erdreich eingebracht, ca. 15 Minuten lang.

Mit einer Schwengelpumpe sollte nun das erste Grundwasser gefördert werden – die ersten Liter sind noch lehmig und sandig, aber nach und nach klärt sich das Wasser. Auf diese Weise sollten ca. 500 Liter händisch gefördert werden. Danach kann eine selbstansaugende Pumpe oder ein Hauswasserwerk angeschlossen werden. Es empfiehlt sich außerdem ein Sandfilter zwischen Brunnenrohr und Pumpe einzubauen.

Die ersten Tage

Nicht entmutigen lassen – nicht einmal war bei uns das Brunnenrohr trocken und der Brunnen hat Luft gezogen, die Pumpe musste unzählige Male neu gestartet um zum Laufen gebracht zu werden und wir waren manchmal mit unserer Weisheit am Ende, wo die Luft eintritt. Es dauert einige Wochen, bis das System anstandslos funktionierte und das Brunnenrohr am unteren Ende gut in einem Wasserloch stand (Sand und andere Verschmutzungen führen in den ersten Wochen zu Blockaden und Luftziehen). Nach zwei, drei Monaten Betriebszeit läuft aber alles perfekt, das Hauswasserwerk fördert durchgängig Wasser und mittels Zeitschaltuhr gießt sich der Garten nun von selbst und zudem kostengünstig.

Die Vorteile eines eigenen Brunnens

Die Anschaffung eines eigenen Brunnens rechnet sich bald, denn die Kosten für die nächste Wasserabrechnung werden deutlich sinken. Der Garten und das Gemüse blüht und gedeiht – gerade in dieser Trockenperiode ein Segen. Der Einsatz eines Hausbrunnens schont die Umwelt, denn Trinkwasser zum Gießen zu verwenden ist ja eigentlich Verschwendung und in Notzeiten hat man auf diese Art gleich seinen eigenen unabhängigen Wasserzugang.

Kostenpunkt: inkl. Hauswasserwerk ca. 600.- Euro

Benötigte Werkzeuge: Spaten, großer Hammer, große Rohrzange, Wasserwaage, Dichtpaste und Hanf

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