BSI Zehetmayer: "Kann mich nicht zerreißen"
Erweiterte Aufgaben auf Kosten der Schulqualität
TULLN/MICHELHAUSEN/HOLLABRUNN. Verwundert zeigten sich Schulexperten über die im letzten Bezirksblatt berichtete Praxis in der Michelhausener Volksschule, die Benotung einer Deutschschularbeit, die von mehr als 50 Prozent der zwölf Klassenschüler auf „Nicht genügend“ geschrieben wurde, auszusetzen. „Alle sollen bei einer (weiteren, Anm.) Schularbeit die gleiche Chance nochmals bekommen eine positive Note zu schreiben“, erklärte VS-Dir. Maria Höfinger. „So ist das nicht korrekt“, widerspricht Bezirksschulinspektor (BSI) Helmut Zehetmayer, „die Benotung der ersten Schularbeit gilt, man kann sie nicht einfach aussetzen.“ Hat ein Schüler bei der Nachschularbeit eine schlechtere Note als bei der ersten, so gilt die bessere.
Beschwerden von Eltern
BSI Zehetmayer hätte gerne, wie er es bisher in Hollabrunn praktizierte, „alle Lehrer mindestens einmal im Jahr hospitiert“, um über die Arbeitsqualität in seinem Verwaltungsbereich im Bilde zu sein. Seitdem er mit dem heurigen Schuljahr als Schulbehörde für zwei Bezirke, nämlich Tulln und Hollabrunn, gleichzeitig zuständig ist, geht das nicht mehr: „Ich kann mich nicht zerreißen“, meint Zehetmayer. Nun muss er seine Tätigkeiten einschränken: „Meine derzeitige Hauptaufgabe ist, Gespräche mit Eltern über deren Beschwerden und Wünsche zu führen.“ Zehetmayer kritisiert, „dass derzeit eine große Unsicherheit im Bildungssektor herrscht. Keiner weiß, was die Politik plant und wie es im Schulbereich weitergeht. Wir verlieren mit langwierigen Diskussionen wertvolle Zeit für die pädagogische Entwicklung.“
Werner Pelz
Tel.: 0676 700 11 75 // Mail: wpelz@bezirksblaetter.com
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