Zank unter Schäfern Gottes

- Monsignore Helmut Schüller kämpft für seine Kirche.
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Causa Schüller: Pfarrer im Bezirk Tulln skeptisch gegenüber dem Medienhype
Nach dem Kirchenvolk lehnen sich jetzt die Pfarrer gegen ihre Kirchenführung auf. Allen voran der Pfarrer von Probstdorf im Marchfeld.
BEZIRK TULLN. „Wir haben zum Ungehorsam aufgerufen, weil es in der Kirche nicht weiter, sondern zurück geht,“ erklärt der Pfarrer Helmut Schüller aus Probstdorf im Marchfeld seine Initiative. In einer Transparenzoffensive möchte er offenlegen, was in den Pfarren bereits gelebt wird. „Wir stellen keine Forderungen mehr – die liegen seit Jahren auf dem Tisch.“
Breite Unterstützung
Schüller sieht breite Unterstützung vom Kirchenvolk, allen voran natürlich von den Mitgliedern seiner eigenen Gemeinde. Die Reaktionen der Pfarrer in den umliegenden Gemeinden sind unterschiedlich. Sie reichen von offener Sympathie über stille Unterstützung bis zu klarer Ablehnung. „Die konservativen Kreise wollen, dass wir die Kirche verlassen. Wir aber wollen eine ausgewogene Kirche, in der jede Strömung ihren Platz hat. Wir schließen niemanden aus,“ sagt Schüller. Von Österreichs Bischöfen wünscht er sich eine klare Stellungnahme.
Internationale Vernetzung
Die Anliegen des Kirchenvolksbegehrens und jetzt auch der Pfarrer-Initiative sind kein österreichisches Phänomen. Schüller steht im Kontakt mit Organisationen, die ähnliche Anliegen vertreten, in Irland, den USA, Deutschland, Frankreich und Italien. Auch im Bezirk Tulln ist die mediale Präsenz der Pfarrer-Initiative nicht spurlos an den Pfarrgemeinden vorübergegangen.
Für Pfarrer Roland Moser aus Absdorf ist es sehr wichtig, über die Anliegen der Gläubigen zu sprechen: „Allerdings soll dies in Ruhe bei einer Pfarrversammlung im September geschehen.“ Auch Pfarrer Gregor Slonka aus Sieghartskirchen steht einer Diskussion in den Medien skeptisch gegenüber, stellt aber klar: „Ich habe beim Pfarrfest am 11. September gerne ein offenes Ohr für die Anliegen meiner Gemeinde.“
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