Floating-Photovoltaikanlage
Leuchtturmprojekt in Grafenwörth eröffnet

- Die Floating-PV-Anlage Grafenwörth ist mit 45.304 Panelen Mitteleuropas größte schwimmende Photovoltaikanlage.
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45.304 Module, die auf 14 Hektar Wasser Strom für 7.500 Haushalte erzeugen. Damit ist die Floating-PV in Grafenwörth Mitteleuropas größte schwimmende Photovoltaikanlage. Am Samstag fand die Eröffnung statt.
GRAFENWÖRTH. „Ich bin wirklich stolz“, freute sich Bürgermeister Alfred Riedl beim Festakt. Denn vor allem der bürokratische Weg sowie die Angst vor Wasserrecht und Naturschutzrecht hätten eine Umsetzung des Projekts nicht immer leicht gemacht. „Darum können wir heute so richtig feiern. Weil wir es doch geschafft haben“, sagte Riedl weiter.
Zwei Jahre dauerte es, um alle Genehmigungen einzuholen, bevor die Anlage im Oktober 2022 endlich verwirklicht werden konnte. Die Umsetzung übernahm die ECOWIND Handels-& Wartungs-GmbH aus Kilb. Geschäftsführer Johann Janka zeigte sich erfreut: „Wir sind bekannt dafür, Projekte zu machen, die nicht so alltäglich sind. Darum freuen wir uns sehr, dieses Projekt – erneuerbare Energie im Wasser – umgesetzt zu haben.“

- EVN-Vorstandsdirektor Franz Mittermayer, Ecowind Geschäftsführer Roland Janka, Stefan Zach, Landeshauptfrau Stellvertreter Stephan Pernkopf und Bürgermeister von Grafenwörth Alfred Riedl (von links)
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Anlagenaufbau in nur acht Wochen
Nach dem Aufbau des Montage- und Logistikplatz wurden zwei Rampen je 100 Meter errichtet, über die die zu Booten zusammengebauten Panele ins Wasser gelassen wurden. Die Montage der insgesamt 2.844 Solarboote dauerte acht Wochen. Im Februar 2023 konnte die Anlage schließlich in Betrieb genommen werden.
Nun kann bei einer Gesamtleistung von bis zu 24,5 MWp ein Jahresertrag von 26.700 MWh erzeugt werden. Selbst am schattigen Eröffnungstag generierte die Anlage über 3 MWp, 15 % der Leistung bei strahlendendem Sonnenschein.

- 45.304 Solarpanele versorgen seit Februar 2023 7.500 Haushalte in der Region mit Strom.
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Da sei jedoch noch Luft nach oben. „In zwei bis drei Jahren wollen wir auf 130 MWp kommen. Das haben wir uns ausgerechnet. Die Fläche haben wir“, ließ der Grafenwörther Bürgermeister wissen. Was langfristig möglich sei, werde sich zeigen. Schließlich entwickle sich die Technik stetig weiter und auch die Speichermöglichkeiten werden immer besser.
Auch die EVN trägt mit angekündigten Investitionen von über 500 Millionen Euro pro Jahr in die nachhaltige Energie. „Aktuell werden einige neue Umspannwerke gebaut und alle Leitungen verstärkt, damit die Energienetze stark genug werden und der produzierte Strom zum Beispiel auch von dieser PV-Anlage in ganz Österreich verteilt werden kann“, erklärte EVN-Vorstandsdirektor Franz Mittermayer.

- Die Floating-PV-Anlage Grafenwörth ist schon jetzt in ganz Europa bekannt.
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Floating-PV mit zahlreichen Vorteilen
Eine PV-Anlage auf dem Wasser bringt zudem viele Vorteile. Unter anderem nimmt sie keine wertvolle Agrarfläche, die in der Region zum Beispiel für den Getreidebau benötigt wird, weg. Stattdessen werden brachliegende Wasserflächen genutzt, was durch die flächensparende und rasche Montage zusätzlich die Kosten senkt. Der Kühlungseffekt des Wassers steigert zudem die Effizienz der Solarmodule. Das führt dank der Qualität und Stabilität der Komponenten zu einer Lebensdauer von mindestens 30 Jahren. Gleichzeitig hilft die moderate Verschattung - in Grafenwörth liegt diese bei 42 % - der beiden Schotterteiche, dass sich das Wasser nicht so stark erwärmt und dadurch weniger verdunstet.
Ein Vorzeigeprojekt, welches laut Bürgermeister Alfred Riedl bereits in ganz Europa bekannt ist.
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