VCÖ-Mobilitätspreis OÖ wird zum zehnten Mal vergeben

Foto: Fotolia/Edyta Pawlowska

LINZ. Beim 10. VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich, der in Kooperation mit Landesrat Rudi Anschober und dem ÖBB-Postbus durchgeführt wird, sind vorbildliche Projekte für eine klimafreundliche Mobilität gesucht. Die Oberösterreicher sind vielfältig mobil, stellt der VCÖ fest. Daten der Statistik Austria zeigen, dass die Hälfte der Bevölkerung öffentliche Verkehrsmittel nutzt, sieben von zehn fahren im Alltag mit dem Fahrrad und fast neun von zehn gehen täglich oder mehrmals die Woche mindestens 250 Meter zu Fuß. Sieben von zehn Menschen in Oberösterreich lenken täglich oder mehrmals die Woche ein Auto.
"Der Arbeitsweg spielt in unserer Alltagsmobilität eine besonders große Rolle", betont VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak. Etwa jeder dritte Weg führt zum Arbeitsplatz bzw. von der Arbeit nach Hause. In Oberösterreich haben mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen einen Arbeitsweg von weniger als zehn Kilometer, wie die VCÖ-Analyse von Daten der Statistik Austria zeigt. 248.000 der 691.000 Erwerbstätigen in Oberösterreich arbeiten in ihrem Wohnort. Damit arbeiten rund 443.000 außerhalb ihres Wohnortes. Davon haben rund 20.000 einen Arbeitsweg von weniger als fünf Kilometer, weitere 86.000 Personen wohnen fünf bis neun Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt, so die VCÖ-Analyse. Kurze Arbeitswege ermöglichen es, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen.

Oberösterreich hinkt hinterher
Laut Mobilitätserhebung des Landes wird in Oberösterreich rund ein Drittel der Alltagswege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Der Vergleich mit anderen Bundesländern zeigt, dass Oberösterreich diesen Anteil deutlich erhöhen kann, macht der VCÖ aufmerksam. So werden beispielsweise in Vorarlberg etwa die Hälfte der Wege autofrei zurückgelegt und in Tirol 42 Prozent. Während in Linz die Hälfte der Alltagsstrecken zu Fuß, mit Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln absolviert werden, werden in Innsbruck zwei Drittel der Wege umweltfreundlich zurückgelegt. Umwelt-Landesrat Rudi Anschober: "Um die Klima- und Umweltziele zu erreichen, brauchen wir neben dem raschen Umsetzen der Energiewende eine echte Verkehrswende."
Den größten Nachholbedarf in Oberösterreich ortet Anschober bei der Infrastruktur für das Einpendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Linz. In die oö. Landeshauptstadt würden 17 Prozent der Pendler mit Öffis anreisen. In vergleichbaren Städten in der Schweiz seien es 42 Prozent. Willi Nowak kritisiert, dass Linz die einzige Landeshauptstadt ohne Schnellbahnsystem sei. Zudem versteht der VCÖ-Geschäftsführer nicht, weshalb in Linz weniger Rad gefahren wird als in anderen Landeshauptstädten, obwohl es topographisch relativ flach ist.

Jeder kann teilnehmen
Beim VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich werden heuer innovative Mobilitätsprojekte gesucht, die es ermöglichen, umweltfreundlich unterwegs zu sein: zur Arbeit, zum Einkaufen oder um Freizeit- und Tourismusziele zu erreichen. Mitmachen können Betriebe, Gemeinden, Unternehmen, Schulen, Freizeitveranstalter, Tourismusbetriebe und Vereine mit umgesetzten Projekten teilnehmen. Privatpersonen können auch mit Ideen teilnehmen. Einreichschluss ist der 30. Juni, Einreichunterlagen gibt es unter http://www.vcoe.at.

Beim VCÖ-Mobilitätspreis sind ebenso Projekte von Betrieben und Unternehmen gesucht, die Maßnahmen umgesetzt haben, die es Beschäftigten erleichtern umweltfreundlich zur Arbeit zu kommen. Auch innovative Projekte für Dienstwege und Geschäftsreisen sowie für die Verringerung und Verlagerung des Güterverkehrs können eingereicht werden. Auch Schulen sind aufgerufen, Projekte einzureichen, die es Kindern und Jugendlichen erleichtern zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule zu kommen. "Bewegungsmangel ist ein zunehmendes Problem. Der Schulweg ist eine gute Möglichkeit ist, um auf eine tägliche, gesunde Ration Bewegung zu kommen", hofft VCÖ-Geschäftsführer Nowak auf viele Projekte von Schulen und auch Kindergärten.

Auch das Einkaufen ist ein wichtiger Teil unsere Alltagsmobilität. Auch Gemeinden, die die Nahversorgung forcieren, verkehrsvermeidende Raumplanung umsetzen oder Geschäfte, die das Einkaufen zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewerben, können beim VCÖ-Mobilitätspreis mitmachen. Für Oberösterreich hat der Tourismus eine wichtige Bedeutung. Daher sind auch Tourismusanbieter, Hotels und Freizeitbetriebe aufgerufen, vorbildliche Projekte, die eine klimafreundliche Anreise und eine autofreie Mobilität vor Ort ermöglichen, beim VCÖ-Mobilitätspreis einzureichen.
Bis 30. Juni können beim VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich Projekte eingereicht werden. Eine Fachjury bewertet die Projekte, das beste Projekt wird im September von VCÖ, Landesrat Rudi Anschober und ÖBB-Postbus ausgezeichnet. Die eingereichten Projekte haben die Chance, auch als bestes Projekt Österreichs von Verkehrsministerin Doris Bures und Umweltminister Andrä Rupprechter prämiert zu werden.

Die bisherigen Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreis OÖ:
2013: Mobilcard Krenglbach (Institut für Kommunalforschung und Umweltbildung)
2012: Gemeinde Munderfing sammelt Farradkilomter
2011: Gemeinde Ottensheim – Klimafreundliche Mobilität
2010: Jugendermäßigung des OÖ Verkehrsverbund
2009: 3-Märkte-Bus der Gemeinden Pregarten, Wartberg und Hagenberg
2008: Stadtgemeinde Traun – Verkehrsparen Traun
2007: Regionalmanagement OÖ – Nahversorgungskonzept
2006: Stadt Vöcklabruck – Rad aktiv
2005: JKU Linz – Mobilitätsmanagement

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