50 Jahre Fernwasserversorgung Mühlviertel

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BEZIRK. Bis Mitte des vorigen Jahrhunderts war die Trinkwasserversorgung in weiten Teilen des Mühlviertels auf Hausbrunnen und kleinere Quellen aufgebaut. Da der Untergrund im Mühlviertel weitgehend aus kristallinem Gestein besteht und damit wasserundurchlässig ist, kann der Niederschlag in der an der Oberfläche vorhandenen Humus- und Verwitterungsschicht nicht genügend gespeichert werden. Diese geologische Besonderheit hat immer wieder zu großer Wassernot geführt, wodurch in vielen Gemeinden des Mühlviertels der Ruf nach Ausbau der bestehenden Versorgungseinrichtungen laut wurde.
Nach intensiven Vorarbeiten durch die damalige Unterabteilung Wasserversorgung beim Amt der OÖ. Landesregierung erfolgte am 13. Dezember 1965 die Gründung des Wasserverbandes „Fernwasserversorgung Mühlviertel“. 13 Gemeinden und eine Wassergenossenschaft waren damals die Gründungsmitglieder.

Zweck und Aufgabe des Verbandes

Zweck des Wasserverbandes ist die Sicherung des Trink-, Nutz- und Feuerlöschwassers der Mitgliedsgemeinden durch Errichtung der dafür notwendigen überregionalen Anlage nach Grundsätzen der Gemeinnützigkeit. Zu den Aufgaben des Verbandes zählen die Erkundung, Sicherung und Aufschließung von ergiebigen Grundwasservorkommen, einschließlich der erforderlichen Schutzmaßnahmen, sowie die Errichtung, Erhaltung und der laufende Betrieb der notwendigen Fördereinrichtungen zum Transport des Trinkwassers zu den mit den Mitgliedsgemeinden vereinbarten Übergabestellen. Obmann des Wasserverbandes ist derzeit Bürgermeister Anton Scheuwimmer aus Pregarten. Der Verbandssitz befindet sich in Hellmonsödt. Dort ist auch die Verwaltung mit Geschäftsführung und Buchhaltung untergebracht.

Versorgungsbereich

Seit der Verbandsgründung im Jahr 1965 wurde das Versorgungsnetz des Wasserverbandes in insgesamt 15 Bauabschnitten ausgebaut. Die ersten Bautätigkeiten wurden 1970 in den Bezirken Perg und Rohrbach ausgeführt. Mittlerweile ist ein zusammenhängendes Leitungsnetz entstanden, das sich auf alle 4 Bezirke des Mühlviertels erstreckt. Der Wasserverband besitzt aktuell 44 Mitgliedsgemeinden, von denen 36 als Vollmitglieder bereits mit Wasser aus den Verbandsanlagen beliefert werden. Die Fernwasserversorgung Mühlviertel ist damit der größte Trinkwasserversorgungsverband in Oberösterreich. In Summe werden in den angeschlossenen Gemeinden gegenwärtig etwa 60.000 Personen versorgt. Die größten Abnehmergemeinden sind Altenberg bei Linz, Pregarten, Rohrbach-Berg und Schwertberg.

Anlagenbestand

Um die für die Versorgung nötigte Wassermenge aufzubringen betreibt der Verband mehrere Brunnen und Quellfassungen in vier verschiedenen Gewinnungsgebieten. Neben dem hochgelegenen Quellgebiet Böhmerwald, stehen mit den Brunnenanlagen Zirking, Rodl und Schörgendorf auch noch drei große Förderanlagen zur Verfügung. Die bewilligte Entnahmemenge beträgt zusammengerechnet insgesamt mehr als 24.000 m³/Tag.

Verbrauchsentwicklung

Seit Beginn der Wasserauslieferung im Jahr 1972 hat sich die abgegebene Wassermenge ausgehend von rund 300.000 m³/Jahr fast verzehnfacht. Dieser Verbrauchsanstieg hängt neben dem fortschreitenden Anschluss neuer Mitgliedsgemeinden auch mit dem steigenden Wohlstand der Bevölkerung zusammen. Im abgelaufenen, von extremer Niederschlagsarmut und großer Hitze geprägten Jahr 2015 wurde eine bisher noch nie beobachtete Rekordabgabemenge von etwa 2,9 Mio m³ verzeichnet.

Wasserqualität

Die Qualität des ausgelieferten Wassers weist aufgrund der unterschiedlichen Gewinnungsstellen regionaltypische Unterschiede auf. Besonders deutlich wird dies bei der Wasserhärte. Während das Wasser aus dem Böhmerwald sehr weich ist, liegt die Härte der Gewinnungsstellen in den Donauniederungen etwas höher und nimmt im Verbandsgebiet nach Osten hin zu. Die gesetzlichen Grenz- und Richtwerte für Trinkwasser können nicht nur eingehalten, sondern speziell bei kritischen Parametern wie Nitrat und Pestiziden deutlich unterschritten werden. Aktuell liegt der Nitratwert im Trinkwasser innerhalb des gesamten Verbandsgebietes unter 13 mg/Liter. Der Nitratgrenzwert von 50 mg/Liter wird damit erheblich unterschritten.

Die Qualität des ausgelieferten Trinkwassers wird auf Basis der gesetzlichen Vorgaben laufend von einem unabhängigen Institut kontrolliert. Um Verunreinigungen zu vermeiden sind für Brunnen und Quellen des Wasserverbandes auch Schutz- und Schongebiete im Ausmaß von 9,1 bzw. rd. 44 km² ausgewiesen. Die regelmäßige Kontrolle dieser Schutzzonen wird vom Verbandspersonal wahrgenommen und ist ein wesentlicher Bestandteil der laufenden Arbeiten.
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Von links: Reinhold Dessl, Georg Rath, Josef Rathgeb, Christine Haberlander, Willibald Danninger und Michael Kagerhuber bei der Eröffnung. | Foto: Raiffeisenbank Gramastetten Rodltal
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