"Das Wanderkino ist ein Ort der Begegnung"

GRAMASTETTEN (fog). Der Soziologe Martin Stöbich ist hauptberuflich in der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Der 44-Jährige arbeitet im Welthaus in der Linzer Kapuzinerstraße. Nebenbei ist er ein Gründungsmitglied des Gramastettner Kulturvereins kukuroots, den es seit 2004 gibt. Stöbich ist auch ein Mitglied der Gramastettner Theatergruppe TheKaGram.

Was ist ein Wanderkino?
MARTIN STÖBICH: Das Kino kommt in die Orte, wo es kein Kino gibt. Es ist eine Kooperation mit EU XXL Film, die sich bewährt hat. Die meisten Gramastettner fahren nach Ottensheim oder Linz ins Kino, aber im Schnitt kommen 55 bis 60 Leute pro Vorstellung. Im Publikum sind zum Beispiel ältere Leute, die nicht mehr so mobil sind, aber genauso ganze Familien. Vor dem Film gibt es eine kleine Einführung und nach der Vorstellung diskutieren wir im Restaurant Gramaphon weiter.

Warum braucht es heutzutage ein Wanderkino?
Früher ist mehr in den Wirtshäusern ferngesehen und diskutiert worden. Das Wanderkino ersetzt diese zum Teil fehlenden Orte der Begegnung. Wir waren selbst neugierig, ob das in Gramastetten funktionieren wird, aber es geht gut. Es kommen eher die gestandenen als die zugezogenen Gramastettner ins Kino. Die Arthouse-Filme passen auch ganz gut.

Allgemein gesehen, hat das Kino Überlebenschancen?
Themen sollten auf mehren Ebenen erlebbar sein, wie etwa die Entwicklungspolitischen Filmtage im Linzer Moviemento, die ich organisiere. Vergangenes Jahr standen sie im Zeichen Amazoniens. Nicht nur der Film handelte über Amazonien, sondern es gab während der Filmtage brasilianische Küche im Gelben Krokodil und Konzerte zum Thema. So wird das Kino Ort der Begegnung.

Die nächsten Kinofilme im Gramaphon in Gramastetten:
Mi, 11. Februar 2015, 19.30 Uhr: Paulette
Mi, 4. März 2015, 19.30 Uhr: Lunchbox
Mi, 25. März 2015, 19.30 Uhr:
Le Weekend
Mi, 15. April 2015, 19.30 Uhr:
Zwei Leben

Infos: http://www.kukuroots.at