Einige Familien zögern mit Absiedelung

Schon wieder ist bei einem Haus in Hagenau das Dach abgetragen worden.
  • Schon wieder ist bei einem Haus in Hagenau das Dach abgetragen worden.
  • hochgeladen von Gernot Fohler

BEZIRK (fog). In der Goldwörther Ortschaft Hagenau wird derzeit ein Haus nach dem anderen geschleift. Zirka 20 der 30 vom Hochwasser betroffenen Familien verlassen Hagenau. Gerade in der Weihnachtszeit ist der Abschied emotional. "Hagenau wird wieder in die Zeit der 70er-Jahre, vor dem Kraftwerksbau in Ottensheim, rückversetzt", sagt der Goldwörther Bürgermeister Johann Müllner (ÖVP). Drei Familien, so Müllner, hätten sich noch nicht entschieden, das Angebot des Landes OÖ für eine Absiedlung anzunehmen. Bis 31. Dezember 2015 haben sie noch Zeit zu unterschreiben. Dann würden ihnen 80 Prozent des Zeitwerts des Gebäudes und Abrisskosten ersetzt. Sieben Hagenauer Familien leben künftig auf dem Mursberg in Walding, zwei in St. Gotthard, drei in Niederwaldkirchen, einer in Waxenberg und ein paar würden noch suchen. "Für die meisten ist es eine schwere Entscheidung", sagt Müllner. Viele seien gut integriert, etwa in den Vereinen.

Unentschlossen

Für die 900-Einwohner-Gemeinde sind die 20 weggezogenen Familien, die im Schnitt aus drei bis vier Personen bestehen, nicht nur im täglichen Leben spürbar, sondern auch bei der Infrastruktur, wie Schule und Kindergarten. Ein Hagenauer, der auch überlegt hat, und sich schließlich doch für das Bleiben entschieden hat, ist Markus Lackner: "Ich finde schade, dass das Land OÖ hochwassersicheres Bauen nicht in Betracht gezogen hat." In der Gemeinde Walding leben in der Absiedelungszone in den Ortschaften Purwörth, Rodl, Haid und Pösting zirka 40 Familien. "Rund die Hälfte hat sich entschieden abzusiedeln", sagt der Ortschef Johann Plakolm (ÖVP). Aber die Tendenz zum Absiedeln sei zuletzt gestiegen. Zwei Parzellen auf dem Mursberg mit jeweils 750 Quadratmetern Grundfläche seien noch frei, so Plakolm. "Die nächsten Tage werden noch spannend." Bisher nicht unterschrieben hat der Landwirt Günther Schned aus Purwörth. "100-prozentig sicher ist es nicht, dass wir absiedeln. Wir sind in den Endverhandlungen mit dem Land OÖ. Bei der Direktvermarktung hängen 2,5 Arbeitsplätze dran", so Schweinebauer Schned. Seit 1. November ist der Bauernladen geschlossen, denn Schneds Frau hat eine Arbeit in Linz bekommen. "Absiedeln wäre schon hart." Weihnachten würde die Familie noch ein paar Mal in Purwörth feiern: "Falls wir absiedeln, kann das noch bis zu acht Jahren dauern."

Keine Verschlechterung

Per Stand vom 15. Dezember hatten sich 66 von 146 Objektbesitzer im Eferdinger Becken für eine Absiedlung entschieden. Ob das Land OÖ mit dieser Zahl zufrieden ist, kann Landesrat Elmar Podgorschek (FPÖ) nicht sagen: "Die Frist läuft noch bis Ende des Jahres. Es ist zu früh für eine Prognose." Vor Kurzem wurden bei einer Infoveranstaltung in Aschach mehrere Varianten des Hochwasserschutzes im Eferdinger Becken präsentiert. Die Kernbotschaft lautet: Keine dieser Varianten bringt im Absiedelungsbereich eine Verschlechterung.

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