Asyldrama
Empörung über Abschiebung in Feldkirchen
FELDKIRCHEN/WIEN (fog). Bürgermeister Franz Allerstorfer und die "Integrationsplattform Feldkirchen" sind entsetzt über die Abschiebung der türkischen Kurden Taner Centinkaya und seiner beiden Söhnen Efe und Mert (5 und 8 Jahre). Am 23. Mai, um 5 Uhr früh wurden sie im Asylhaus Feldkirchen von der Polizei trotz offener Beschwerdefrist abgeholt, später in Wien in Schubhaft genommen und am 24. Mai, um 7 Uhr früh in die Türkei abgeschoben. Die Mutter war zum Zeitpunkt der Abschiebung nicht anwesend. Laut der Organisation "Asyl in Not" habe die Familie um internationalen Schutz angesucht, weil sie in der Türkei wegen ihrer weltoffenen Einstellung immer wieder gewalttätigen Angriffen ausgesetzt war. "Bei einem Übergriff durch islamistische Nachbarn wurde die Mutter vergewaltigt. Der Täter war der Lehrer ihres Sohnes in der Schule", heißt es auf der Homepage. Das Asylverfahren wurde in zweiter Instanz ohne Anhörung abgelehnt.
Frau untergetaucht
Bürgermeister Allerstorfer hatte noch alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Abschiebung zu verhindern. Er war mit zwei Landesräten in Kontakt, mit der Volkshilfe und sogar dem neuen Innenminister schrieb er, ohne Erfolg. "Welch grausamer Staat sind wir, wenn wir Kinder ohne ihre Mutter abschieben?", fragt sich Allerstorfer. Weiters: "Die Mutter hat so viel Angst vor der Rückkehr in die Türkei, dass sie ihre Kinder alleine gelassen hat. Welche Mutter verlässt schon freiwillig ihre Kinder." Wo sich die Frau jetzt aufhält, weiß keiner. Sie ist untergetaucht. Der Ortschef kennt die Familie, die seit 2016 hier lebte, gut. "Taner hat am Gemeindeamt mitgeholfen, zum Beispiel den Rasen gemäht, sich um Pflanzen gekümmert oder beim Tragen geholfen. Er, seine Frau und die Kinder sind voll in Ordnung. Auch die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in der Gemeinde, das sind 20 bis 25 Personen, sind verzweifelt.
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