Felix Manzenreiter: "Ich bin kein Nestbeschmutzer"
BAD LEONFELDEN (fog). Felix Manzenreiters Buch "Mühlviertler Lebensadern – Umstrittene Salzwege nach Böhmen", das im Rahmen der Landesausstellung "Alte Spuren – Neue Wege" erschienen ist, ist die geschichtliche Aufarbeitung dieser Handelswege seit dem 13. Jahrhundert. Zwei für die Kurstadt wunde Punkte wurden vom Heimatforscher herausgearbeitet: Erstens, die Rivalität zwischen Bad Leonfelden und Freistadt, die bis heute andauert. Der Habsburger Rudolf I. rief diese hervor. Aus machtpolitischen Gründen gab er im Jahre 1277 den Freistädtern das Privilegium zum alleinigen Handel mit allen Waren.
Noch heikler ist Manzenreiters Richtigstellung der Gründungszeit von Bad Leonfelden im 12. Jahrhundert, die sich auf zwei angeblich gefälschte Urkunden von 1146 und 1154 beruft. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts hätten zwei His- toriker auf diese Fälschungen hingewiesen, steht im Buch. In der Kurstadt wurde das nicht gut aufgenommen. Geplante Jahresfeiern fallen dadurch ins Wasser. Der gebürtige Bad Leonfeldner, der seit 1949 in Linz lebt und sich acht Jahre mit dieser Geschichte auseinandergesetzt hat, wehrt sich. "Ich bin kein Nestbeschmutzer, wie manche behaupten. Die Wahrheit passt einigen Bad Leonfeldnern nicht", so Manzenreiter. Obwohl sein Buch die Grundlage für das Historienspiel bei der Eröffnung der Landesausstellung war, erschien Manzenreiter dort nicht.
"Mühlviertler Lebensadern – Umstrittene Salzwege nach Böhmen" ist im Sternsteinverlag erschienen und im gut sortierten Buchhandel um 24,90 Euro erhältlich.
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