Bürgerbefragung
Gallneukirchner mit Verkehr unzufrieden
Die von der Stadtgemeinde Gallneukirchen publizierte Umfrage birgt teils Überraschungen.
GALLNEUKIRCHEN. Erstmals seit 2017 wurden die Gallneukirchner eingeladen, an einer Bürgerbefragung teilzunehmen. 611 Bürger beantworteten im Herbst 2023 die Fragen – 94 Prozent davon haben ihren Hauptwohnsitz in der Gusenstadt. Das genaue Ergebnis ist seit Kurzem auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht.
"Für mich sind sehr erfreuliche Dinge dabei", so Bürgermeister Sepp Wall-Strasser (SPÖ). Die Lebensqualität habe sich gegenüber 2017 verbessert, Gallneukirchen werde als sichere und offene Stadt wahrgenommen. Im Freizeit- und Kulturbereich seien die Leute sehr zufrieden. Zum Beispiel sind mit dem neuen Motorikpark 85 Prozent der Bürger zufrieden. Höchstnoten erhielt das Bürgerservice im Rathaus.
Tempo 30 doch nicht
Auffallend ist die schlechte Bewertung der Verkehrssituation. 42 Prozent empfinden sie als "schlecht" und weitere 42 Prozent als "eher schlecht", wobei viele der Ansicht seien, dass der Verkehr teils "hausgemacht" sei, also vermeidbar wäre. Auch die Geh- und Radwege bewerten die befragten Gallneukirchner zu 59 Prozent als nicht gut und mit den Parkplätzen sind 69 Prozent unzufrieden, vor allem gebe es zu wenige Dauerparkplätze.
Trotz Unzufriedenheit mit dem Verkehr, findet ein durchgängiges Tempo-30-Limit keine hohe Zustimmung. Der Großteil will zwar Geschwindigkeit reduzieren, aber immerhin 45 Prozent waren gegen ein flächendeckendes Tempo-30-Limit. Wall-Strassers Standpunkt dazu ist allerdings: "Wir wollen, dass Gallneukirchen noch lebenswerter wird und brauchen den „30er“ in der Hauptstraße und vor allem auch in der Gaisbacherstraße."
54 Prozent für Fusion mit Engerwitzdorf
Mit Spannung wurde das Ergebnis der Frage "Sind Sie für eine Gemeindezusammenlegung mit Engerwitzdorf?" erwartet. 54 Prozent der Befragten sagten "ja". Das überrascht doch ein wenig. Zwölf Prozent kreuzten "eher ja", neun Prozent "eher nein" und 24 Prozent "nein" an. Beim Thema "neues Hallenbad" sind 81 Prozent der Ansicht, es sei notwendig. Die nicht ganz gute Bewertung der Gastro – 29 Prozent sagten "eher schlecht" – dürfte mit dem Fehlen einer Nachtgastro in der Gusenstadt zusammenhängen.
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