Noch gibt es im Bezirk zehn Freibäder
Vorderweißenbach startete ein Rettungsprogramm. Auch das Reichenauer Freibad ist schließungsgefährdet.
URFAHR-UMGEBUNG (fog). Es hängt natürlich vom Wetter und den Besuchszahlen ab, aber ein Freibad bedeutet für eine Gemeinde in der Regel ein Minusgeschäft. Im Vorjahr berichteten wir vom schließungsgefährdeten Freibad in Vorderweißenbach. Heuer startete die Gemeinde ein Rettungsprogramm für den Erhalt des Bades. Zwei Dämmerschoppen gingen bereits über die Bühne und am Freitag, 10. August, um 19 Uhr spielen die "Passauer Bierbuam" auch gratis beim Dämmerschoppen im Vorderweißenbacher Bad. "Wir machen Bewusstseinsbildung bei den Leuten." Nach dem Motto: Wenn ihr nicht kommt, dann sperren wir zu! "Heuer haben wir dadurch viel mehr Karten verkauft und die Schulen nützen das Bad wieder stärker", sagt Bürgermeister Leopold Gartner (ÖVP). Kosten erspart hätte sich die Gemeinde durch flexible Öffnungszeiten. Aber: Die Technik des Bads aus dem Jahr 1968, zuletzt saniert im Jahr 1978, sei grenzwertig.
Ein ebenso sanierungsbedürftiges Bad aus dem Anfang der 1970er-Jahre gibt es in Reichenau. Im Gegensatz zu Vorderweißenbach ist Reichenau eine Abgangsgemeinde und hat nicht die Möglichkeit, aus eigener Kraft das Bad zu erhalten. Mit dem "OÖ Bäderinvestitionsprogramm" von Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) wird es für die Reichenauer noch schwerer, das Bad zu sanieren. Denn im Rahmen der "Gemeindefinanzierung Neu" ist festgelegt, dass 50 Prozent des Betriebs eines Bads selbst abgedeckt werden müssen. "Wir kommen auf zirka 20 Prozent. Wir wissen nicht, wie es mit unserem Bad weitergeht", so der Reichenauer Amtsleiter Roland Hammer. Gemeinden, die ausgeglichen bilanzieren, können mit eigenen Mitteln und der Hilfe des Landes-Strukturfonds selbst über die Zukunft ihrer Bäder entscheiden. Die Gemeinde Oberneukirchen leistet es sich beispielsweise, gleich zwei Freibäder in Oberneukirchen und Waxenberg zu betreiben. Aber nicht ganz so finanzkräftige Gemeinden, wie zum Beispiel Schenkenfelden oder Zwettl, könnten in Schwierigkeiten kommen, wenn Sanierungen bei ihren Bädern anstehen.
Kostenfaktor: Personal
Öffnungszeiten und Personal, das sind die Rädchen, an denen Gemeinden noch drehen können. Anstatt im Mai aufzusperren, starteten einige Bäder erst mit dem Beginn der Sommerferien. Gallneukirchen hat noch eines der wenigen Freibäder, das von Mai bis September geöffnet hat. Aber: "Es ist nicht leicht, für diesen relativ kurzen Zeitraum Personal zu bekommen, vor allem im Kassenbereich und bei der Reinigung", sagt Bürgermeisterin Gisela Gabauer (ÖVP). Glücklicherweise fanden die Gusenstädter Studenten für die Kasse. In Oberneukirchen wiederum war die Aufrechterhaltung der beiden Badebuffets eine Herausforderung.
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