Rebellen in Anzügen
Die einstigen Revoluzzer müssen auch ihre Brötchen verdienen. Doch sie tragen geheime Symbole.
OTTENSHEIM/WIEN (fog). Früher waren sie Punker, Rocker oder Skater – heute entwickeln sie Business-Strategien, verkaufen Kapitalfonds oder verhandeln Verträge. Für diese angepassten "Revoluzzer" hat der Kapitalismus nun ein "Hintertürchen" namens "Rebel Inside" aufgemacht.
Hinter scheinbar gewöhnlicher Businesskleidung kann sich künftig so manches klassenkämpferische Symbol verstecken. Es muss ja nicht immer ein Che-Guevara-T-Shirt sein. "Rebel Inside" startet mit einer Kollektion von Krawatten aus Seiden-Jacquard. Die Krawatten gibt es in fünf verschiedenen Designs. Eine Ausweitung der Produktpalette ist geplant. Die Ideen reichen von Accessoires, Hemden, Polo-Shirts bis zu kompletten Anzügen.
Hinter dieser Kreation stecken die beiden Ottensheimer Barbara und Elmar Krennmayr bzw. ihr Freundeskreis. "Wir haben oft diskutiert, wie man sich trotz aller Konventionen treu bleiben kann", sagt Barbara Krennmayr. Und: "Wir waren sich einig, dass es sich gut anfühlen müsste, zum Beispiel in einem öden Meeting subversive Kleidung zu tragen, ohne dass es jemand merkt."
Anprobiert können die Krawatten derzeit nur in der Boutique Gloom in der Wiener Neubaugasse werden, aber "der Webshop läuft gut an", so die Ottensheimer Unternehmerin. Gespräche mit weiteren Shops und Boutiquen sollen vielversprechend laufen.
Auch Frauen stehen drauf
Das Textil-Know-how stammt von der Wiener Designerin Felizitas Auersperg. Grafik und Design macht Ulrich Koller aus St. Gotthard. Der Ansprechpartner für die Produktion sitzt in Deutschland, produziert wird derzeit noch in Fernost.
Laut Krennmayr fragen überraschend viele Frauen nach rebellischer Businesskleidung oder sie nehmen die edel verpackten rebellischen Krawatten ihren Männern als Geschenk mit. Mehr Informationen zu der neuen Modelinie findet man im Internet unter http://www.rebel-inside.com.
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