Rapid Wien
So einen Zusammenhalt findet man heute nur noch selten

Der Arbeitsplatz des Waldingers Helmut Mitter, das Weststadion in Wien-Hütteldorf. | Foto: Helmut Mitter
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  • Der Arbeitsplatz des Waldingers Helmut Mitter, das Weststadion in Wien-Hütteldorf.
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Ein Waldinger ist beim SK Rapid Wien in einer Führungsposition. Helmut Mitter bekleidet seit drei Jahren hauptberuflich die Position als Leiter des Klubservice und gehört damit auch dem Management des Traditionsklubs an.
„Meine Agenden sind breit und vielfältig. Von der Eventorganisation/Betreuung, organisieren von Fanreisen, die Entwicklung der Fanshops bis hin zum Rapid-Museum“, so der Waldinger. „Alles in allem arbeiten in der Geschäftsstelle 60 Personen, in Summe mit allen Trainern und Betreuern weiter über 300 Menschen. Da steckt schon sehr viel dahinter. Jedenfalls sehr viel mehr als die elf Spieler, die man jede Woche am Feld sieht“, so Mitter mit einem Augenzwinkern.

Für Mitter ging ein Lebenstraum in Erfüllung

Helmut Mitter war schon immer Rapid-Fan. 2019 wurde er als einer von drei Mitgliedervertretern in das Wahlkomitee berufen und wirkte bei der Präsidentenwahl im selben Jahr zentral mit.
2020 bekam er dann von seinem Klub das Angebot als Schnittstelle zwischen Fans und Verein zu arbeiten. Ein Lebenstraum, der in Erfüllung ging. „Ich habe seit 2003 vielleicht jeweils drei bis vier Spiele meines Vereins pro Jahr versäumt, egal ob zu Hause oder auswärts, ob in Wien oder Moskau“, so der 39-Jährige, der bis zur letzten Gemeinderatswahl 2021 in Walding Vizebürgermeister war und jetzt noch im Gemeindevorstand aktiv ist.
Sein Arbeitsplatz ist im Weststadion in Wien-Hütteldorf und so pendelt er ständig zwischen Wien und Walding. „Jetzt mit dem Klimaticket eine sehr entspannte Reise“ meint Mitter.
In der Position als Fanverantwortlicher bewegt man sich ständig in einem Spannungsfeld, das manchmal auch einfach nicht zu überbrücken ist. „Ich kenne das seit 20 Jahren, damals als Fanvertreter, heute eben von der anderen Perspektive. Dieser Rollenwechsel war eine große Herausforderung, die mir aber rückblickend gelungen ist. Die Erfahrung der Jahre davor ist eben auch essentiell für das Gelingen.
Besonders stolz ist Mitter auf den Zusammenhalt der Mitglieder in den österreichweit über 230 Fanklubs. „Da gibt es oft Situationen, dass jemandem, der in eine Notlage geraten ist, auf unterschiedlichste Weise geholfen wird. Das ist schön zu sehen und da weiß man, wofür man es macht. So einen Zusammenhalt findet man heute nur noch selten woanders vor“, so Mitter.

Mitter bezeichnet sich als leidenschaftlichen Passivsportler

Die größte Herausforderung sieht Mitter im Verhalten der Fans in den Stadien allgemein. „Leider hat blinder Vandalismus in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Während die organisierten Fangruppen, die für farbenfrohe und lautstarke Unterstützung sorgen, weitgehend verlässliche Partner und damit eigentlich unersetzlich geworden sind, gibt es mehr Trittbrettfahrer, die das Massenphänomen Fußball für niedrigere Bedürfnisse und Ausdrucksformen nutzen. Das wird man wohl mit Repression auch nicht abstellen können, daher arbeiten wir beim SK Rapid aktuell daran, das österreichweit erste Fanprojekt mit sozialarbeiterischem Ansatz ins Leben zu rufen,“ so Mitter, der sich selbst als leidenschaftlichen Passivsportler bezeichnet, der sein Hobby zum Beruf machen konnte.

Mitter hat bei Rapid Wien einiges bewegt

Als einen Meilenstein seiner Arbeit in den letzten drei Jahren sieht Mitter die Einführung eines Familientickets, mit dem Eltern und ihre Kinder gemeinsam um 50% billiger als davor ins Stadion gehen können. „Wir verfügen über 4000 Vereinsmitglieder im Alter von 6-14 Jahren. Kinder, Jugendliche und Familien sind die Zukunft, auf sie muss der Verein sich konzentrieren.“  
Mit den umfassenden personellen Veränderungen im Klub seit der letzten Präsidentenwahl im November 2022 hat sich für Mitter die Perspektive auf seine Tätigkeit verändert. „Der Fokus der Vereinsführung hat sich verschoben, weil wir in der Fanarbeit auch sehr viel erreicht und umgesetzt haben. Ich will Dinge entwickeln, vorantreiben und Spuren hinterlassen. Das ist in der gegenwärtigen Konstellation nicht mehr in dem Ausmaß gegeben. „Da wird der Saldo aus Aufwand (Pendeln und lange Arbeitstage) und Erfolg in meiner Lage schnell negativ. Wer so lange dabei ist, bleibt dem Verein aber natürlich verbunden. Das angesprochene Fanprojekt möchte ich weiter begleiten, ein Buch zur „Fangeschichte des SCR“ gemeinsam mit anderen endlich fertigstellen und herausbringen und wer weiß, vielleicht kehre ich in der einen oder anderen Funktion mal wieder in den Verein zurück. Bis dahin bin ich aber auch gerne einmal nur Fan“ so Mitter abschließend mit einem Schmunzeln.

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