Uralte Siedlungsstätte

Kurt Meiche sammelte im Gallneukirchner Becken mehr als 10.000 Steinzeitfunde. | Foto: privat
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  • Kurt Meiche sammelte im Gallneukirchner Becken mehr als 10.000 Steinzeitfunde.
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ENGERWITZDORF (mawi). Die archäologische Wissenschaft hat lange Zeit aufgrund zahlreicher Funde wie Steinbeile angenommen, die früheste menschliche Besiedlung des Gallneukirchner Beckens reiche bis in die Jungsteinzeit zurück. Bereits im Engerwitzdorfer Heimatbuch wurde dokumentiert, dass Steinwerkzeugfunde aus der späten Altsteinzeit stammen. Genaue und umfangreiche Untersuchungen der Sammlung von Kurt Meiche, die die Gemeinde Engerwitzdorf vor Jahren angekauft hat, haben ergeben, dass in der Region Engerwitzdorf, Gallneukirchen, Katsdorf schon in der späteren Altsteinzeit Neandertaler lebten.

Zwei Experten berichten
Der Linzer Stadtarchäologe Erwin M. Ruprechtsberger und der deutsche Geoarchäologe Alexander Binsteiner verfassten einen Bericht über „Neue Steinzeitfunde im unteren Mühlviertel – Die Sammlung Meiche in Engerwitzdorf“. Diese 10.000 Fundstücke umfassende Sammlung von urzeitlichen Geräten hat Meiche im Laufe mehrerer Jahrzehnte zusammengetragen. Ruprechtsberger und Binsteiner haben Fundstück für Fundstück untersucht, bestimmt und verzeichnet.

Gleiches Werkzeug wie Ötzi
Dabei kam es zu überraschenden Ergebnissen. Weitere altsteinzeitliche Datierungen waren möglich. Darüber hinaus haben die Experten einen Klingenkratzer gefunden, wie ihn auch "Ötzi" bei sich trug. Der Fund in Engerwitzdorf ist der östlichste der bisher bekannten Vorkommen. Weitere Funde dokumentieren, dass es Handelsbeziehungen der Engerwitzdorfer Steinzeitmenschen, vor allem auch in den bayrischen Raum, gegeben hat.
Auch aus der Pfahlbaukultur finden sich Fundstücke in Engerwitzdorf. 1923 wurden beim Kranewitter-Gut in Edtsdorf eine Knauf-Axt und Tonscherben ausgegraben, die der Mondseekultur zugeschrieben werden. Birnsteiner nimmt an, dass ein Bergsturz einen Tsunami ausgelöst hat, der zum Untergang der Pfahlbaukultur geführt habe. Es ist nicht abwegig anzunehmen, erklärt Binsteiner, dass Flüchtlinge freie Siedlungsräume an der Donau besetzten.
Die neuen Erkenntnisse ergänzen die von Ruprechtsberger und Heimatforscher Wilhelm Mayrhofer verfasste Dokumentation der Besiedelungen des Gallneukirchner Beckens.

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