Breitbandausbau
Urfahr-Umgebung ist Schlusslicht im Mühlviertel

Catalin Colesnicov und Bürgermeister David Allerstorfer aus Feldkirchen.  | Foto: SPÖ
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URFAHR-UMGEBUNG. „Der Zugang zum Internet ist Teil der Infrastruktur wie Wasser- oder Kanalanschlüsse,“ sagt Beverley Allen-Stingeder, SPÖ Urfahr-Umgebung. Homeoffice, Distance-Learning, Videotelefonie, Fernsehen über die Mediathek und vieles mehr hat während der Lockdowns noch zugenommen. Viele Betriebe und ihre Angestellten werden auch in Zukunft tageweise Homeoffice vereinbaren.

Parlamentarische Anfrage gestellt

Doch die Pandemie hat die Grenzen der aktuellen Internet-Infrastruktur aufgezeigt. Gerade im ländlichen Bereich fehlt es an Möglichkeiten eine stabile und schnelle Verbindung herzustellen.
„Aber diese guten Internetanbindungen sind Bedingung zur Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben,“ erklärt Sabine Schatz, Abgeordnete zum Nationalrat aus Perg. Sie hat deshalb eine parlamentarische Anfrage zur Verfügbarkeit von Gigabit-fähigen Anschlüssen in den Bezirken des Mühlviertels gestellt.

Durchschnitt nur bei 14 Prozent

Die Anfragebeantwortung, mit Daten aus dem dritten Quartal 2020 zeigt, dass es einige wenige Gemeinden gibt, die bereits top angebunden sind. Aber leider noch mehr Gemeinden, die kaum bis gar keine entsprechenden Internetanschlüsse haben. In Vorderweißenbach etwa haben 68 Prozent der Haushalte die Möglichkeit, einen solchen Anschluss herzustellen. Im gesamten Bezirk Urfahr-Umgebung liegt der Durchschnitt allerdings bei nur 14 Prozent. Haushalte in Ottenschlag, Haibach und Goldwörth haben laut Ministerium keine Anschlussmöglichkeiten. Dazwischen liegen Gemeinden wie Walding mit 31 Prozent oder Sonnberg mit 28 Prozent, Engerwitzdorf mit 6 Prozent und Zwettl mit 5 Prozent. Auch in den anderen Bezirken sind die Zahlen nicht erfreulich. So haben im Bezirk Freistadt durchschnittlich 18 Prozent der Menschen und in Rohrbach 16 Prozent die Möglichkeit auf Gigabit-fähigen Anschlüsse.

Keine sichere Verbindung möglich

Der Bezirk Perg ist mit 40 Prozent grundsätzlich gut versorgt. Für all jene Haushalte, die weder über Kabellösungen noch über Sendemasten erreicht werden, ist die Lage trotzdem prekär. Sabine Schatz dazu: „Ich habe mit Menschen gesprochen, die überlegt haben, ob sie wirklich das Elternhaus übernehmen sollen. Nachdem sie aufs Land gezogen sind, konnten sie keine Bankgeschäfte mehr erledigen. Mit dem schlechten Empfang ist keine sichere Verbindung für das Internetbanking möglich. Der Tag, an dem sie einen Glasfaseranschluss angeboten bekamen, werden sie wohl nie vergessen.“

Mit Anstrengung zum Ausbau

Erfreut zeigt sich Feldkirchens Bürgermeister David Allerstorfer (SPÖ) darüber, dass die Gemeinde seit letztem Jahr mehr als 1.000 Haushalte mit Glasfaser versorgen konnte. „Es wurden mehr als 50 Kilometer Glasfaser verlegt. Und wir arbeiten mit größter Anstrengung daran weitere, dünn besiedelte Gebiete zu erschließen. Dabei sind allerhand Hürden zu überwinden.“ Hier ist auch das Land OÖ gefordert, aktiv dünn besiedelte Gegenden zu erschließen und die Voraussetzungen für förderfähige Gebiete zu überdenken. „Die Telekommunikationsanbieter werben mit 100 Mbit/s obwohl diese nie erreicht werden und schon wird eine Gegend im Breitbandatlas als gut erschossen dargestellt,“ ärgert sich Allerstorfer.

Recht auf Internet für alle

Private Anbieter streiten sich regelrecht um den Ausbau in gut besiedelten Gegenden. Sie sind allerdings nicht interessiert an der Versorgung aller Menschen. Allen-Stingeder stellt dazu fest: „Daseinsvorsorge im Jahr 2021 bedeutet mehr als nur Energie-, Wasserversorgung und Kanal. Es braucht auch leistungsstarke Internetzugänge. Und das muss staatlich geregelt werden, denn der Markt regelt nichts für die Menschen, sondern nur für sich selbst! Bei der Wasser- bzw. Abwasserversorgung zeigen Städte und Gemeinden, dass sie diese gut verwalten können und auch bei der Digitalisierung muss die Infrastruktur solidarisch verwaltet werden.“

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