ZukunftsRundSchau

Wirkungsforscher schält sozialen Mehrwert der Ehrenamtlichkeit heraus

Wirkungsforschung hat Zukunft. Davon ist nicht nur FH-Professor Thomas Prinz überzeugt. Inzwischen erkennt die Politik dieses Potenzial. Prinz ist seit 2007 an der Fachhochschule OÖ Campus Linz, Department Gesundheits-, Sozial- und Public Management. Zum Thema Wirkungsforschung publiziert der in Walding lebende 55-Jährige seit einigen Jahren und nimmt an Fachtagungen sowie Forschungsprojekten teil.

Was verstehen Sie unter Wirkungsforschung?
Wirkungsforschung setzt sich mit dem Nutzen sozialer, gesundheitswirtschaftlicher und öffentlicher Dienstleistungen auseinander. Ergebnisse sind die Transparenz bei den Dienstleistungen und Argumente für die Legitimierung der Verwendung öffentlicher Gelder oder Spenden. Wirkungsforschung verbindet empirische Sozialforschung mit der ökonomischen Perspektive. Damit kann der soziale Ertrag von Dienstleistungen, "Social Return" genannt, mittels Opportunitätskosten monetär bewertet und Ursache-Wirkung empirisch fundiert werden.

Sie sind mit einem Workshop beim „Forum.engagiert“ vom 30. Mai bis 3. Juni vertreten. Warum brauchen Ehrenamtliche Wirkungsforschung?
Ehrenamtliche wollen wissen, was sie mit ihrem Tun in der Gesellschaft bewirken, ob es einen Sinn macht, sich für andere zu engagieren. Viele Argumente dafür sind augenscheinlich, wie z. B. Hilfe in Notfällen. Darüber hinaus strahlen die Wirkungen in das Umfeld der Freiwilligen: Familie, Angehörige, Kommune etc. Damit entstehen positive Effekte für die Gesellschaft. Das zu erkennen und wissenschaftlich zu kommunizieren, ist Hintergrund meines Workshops.

Sollen sich Freiwillige mit Eigenmarketing beschäftigen?
Wirkungsforschung ist kein Marketing. Sie macht den gesellschaftlichen Mehrwert sichtbar. Bei Marketing geht es um beeinflusste Kaufentscheidungen.

War sofort klar, dass Wirkungsforschung Zukunft hat?
Ja, bereits am Anfang meines FH-Tuns. Ich setzte mich intensiv mit "Social Return on Investment" auseinander. Diesen Ansatz transformierte ich Jahre später in die sozialökonomische Wirkungsevaluation.

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