Sandra Lichtl
"Stärksten Zulauf haben wir beim Turnen"
GALLNEUKIRCHEN. Mit Sandra Lichtl ist in den 71 Jahren des Bestehens des SV Gallneukirchen erstmals eine Frau an der Spitze des Sportvereins mit elf Sektionen und zirka 1.500 Mitgliedern. Die 40-Jährige teilt sich die Funktion seit Jänner 2018 mit Egon Michael Atteneder. Vor allem in der Sektion Turnen hat Lichtl viel Schwung reingebracht. Aufsehen erregte sie mit der Auflösung der Sektion Schwimmen. Ein BezirksRundschau-Interview:
Wie ist es dazu gekommen, dass Sie Obfrau wurden?
Sandra Lichtl: Das Amt ist mir angeboten worden. Nachdem sich die langjährigen Obmänner Herwig Bodingbauer und Herbert Zach nicht mehr der Wahl stellten, hatte sich keiner um die Funktionen gerissen.
Als sich schließlich Egon Michael Atteneder von der Sektion Fußball meldete, war für mich klar, dass es besser ist, wenn der zweite Obmann von einer anderen Sektion ist. Unsere Turn-Sektionsleiterin Manuela Kiesl wollte nicht Obfrau werden und ich dachte mir, es wäre gut, wenn es einmal eine Frau ist.
Die Auflösung der Sektion Schwimmen zu Jahresbeginn ist nicht bei allen gut angekommen. Wie stehen die Chancen auf eine Neugründung der Sektion?
Das hängt natürlich damit zusammen, ob wir wieder ein Hallenbad in Gallneukirchen bekommen. Es spricht nichts dagegen, aber die Sektion müsste bei null anfangen. Die Gallneukirchner Schwimmer sind zu anderen Vereinen abgewandert. Man kann nicht davon ausgehen, dass der Nachwuchs gleich wieder zurückkommt, wenn wir wieder ein Bad haben.
Wie stehen Sie zur Diskussion um das alte geschlossene Bad?
Ich finde, das Bad sollte jetzt genützt werden, zum Beispiel für das "Federleicht"-Programm, ein Ausdauertraining für Übergewichtige. Wir haben vor allem im Winter das Problem, dass der Turnsaal überbelegt ist, weil auch die Fußballer im Turnsaal trainieren. Die alte Feuerwehrhalle ist unbeheizt und zu kalt für den "Federleicht"-Kurs.
Wie sieht es mit der Zukunft des Vereins aus?
Am 13. Juli veranstalten wir z. B. einen gemeinsamen Sporttag aller Sektionen im Fußballstadion. Wir machen Stationen, bei denen die einzelnen Sportarten getestet werden können.
Wo gibt es derzeit den größten Zulauf?
Beim Turnen. Wir hatten beim Eltern-Kind-Turnen im Jahr 2012 zirka 25 Anmeldungen, heuer waren es schon 80. Durch Mundpropaganda kommen vor allem viele Mädels dazu.
Sie selbst sind ja auch eine gute Turnerin ...
Geräteturnen war schon im Sportgymnasium Peuerbachstraße ein Steckenpferd von mir. Ich war 2017 Landesmeisterin in meiner Altersklasse. Ich wollte Geräteturnen auch in Gallneukirchen ausüben, daher habe ich die Ausbildung zur Vorturnerin gemacht.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.