Fachkräftemonitor
9.500 Fachkräfte fehlen im Mühlviertel im Jahr 2030
URFAHR-UMGEBUNG (fog). Der wesentlich durch den demographischen Wandel bedingte Fachkräftemangel wird sich in den nächsten Jahren im Mühlviertel weiter verschärfen. Laut dem Fachkräftemonitor der Agentur Business Upper Aus-#+tria, der Bedarf und Angebot von Fachkräften der Jahre 2019 und 2030 vergleicht, steigt das Mühlviertel noch am besten von allen Regionen aus.
Aber: Der Fachkräfte-Engpass von 400 Personen im gesamten Mühlviertel wächst 2030 auf 9.500 Personen an. Der größte Mangel, so die Studie, würde derzeit im Mühlviertel bei Personen mit einer sogenannten "Tertiären Ausbildung" bestehen, das heißt Hochschulabgänger (Uni, FH, Pädak, etc.).
Zirka 1.200 Hochschulabgänger werden aktuell in verschiedensten Branchen gesucht. Eine Besonderheit bei den Mühlviertler Fachkräften ist das relativ geringe Durchschnittsalter von 39,3 Jahren. Nur das Innviertel hat mit 39,1 Jahren ein niedrigeres. Und: Der Mühlviertler Frauenanteil bei Fachkräften ist mit 47 Prozent OÖ-Spitze.
Mehr Employer Branding!
"Die Prognosen geben Grund zur Sorge. In der Summe kann sich das nicht ausgehen", beurteilt die AMS-Leiterin für Linz und Urfahr-Umgebung, Elisabeth Wolfsegger den Fachkräftemonitor. Employer Branding werde wichtiger, ist sie überzeugt. Was kann ich als Arbeitgeber tun, dass Bewerber bei mir im Unternehmen beginnen und nicht bei der Konkurrenz im Zentralraum?
Wolfsegger: "Bekannt ist, dass viele Urfahraner in den Zentralraum pendeln. Das freut die Betriebe in Linz. Denn trotz deutlich höherer Arbeitslosenquote im Zentralraum (Anmerkung der Redaktion: Linz-Stadt: 7,3%, UU: 2,5%) ist auch dort der Fachkräftemangel angekommen." Oft werde versucht, die Menschen in der Region zu halten, mit dem Argument, dass man so Zeit und Kosten sparen kann durch das Wegfallen des Pendelns, sagt die AMS-Leiterin. Doch: Mit dem alleinigen Wegfall des Pendelns würden sich nicht alle Urfahraner abwerben lassen. "Es braucht zusätzliche Anreize", sagt Wolfsegger. Sie nennt Beispiele, wie die Ausweitung der Kinderbetreuung in der Gemeinde oder auf betrieblicher Ebene, etwa wenn sich mehrere Firmen zusammenschließen würden. Tageselternmodelle seien anzudenken. Auch das Arbeitskräftepotenzial könnte bei Frauen noch weiter ausgeschöpft werden.
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