Gemeinde Feldkirchen/Donau

Aus für Selbstbedienungsladen "Unibox" in Lacken

Die "Unibox" an der Kreuzung Rohrbacher Straße (B127)/Mühllackener Straße (B132) im Feldkirchner Ortsteil Lacken ist nur mehr bis Ende Februar geöffnet. Die Unigruppe schließt alle 17 Uniboxen in Oberösterreich. Eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes, die unbegrenzte Öffnungszeiten verbietet, mache das Selbstbedienungskonzept wirtschaftlich unrentabel, heißt es vonseiten der Geschäftsführung. Lesen Sie auch: Unimarkt schließt Uniboxen bis Ende Februar

FELDKIRCHEN. Im Mai 2022 wurde die Unibox eröffnet und als die rettende Nahversorgung in Lacken auch gefeiert. Franchiseunternehmer Christoph Dobetsberger hatte die Unibox neben dem Unimarkt in Feldkirchen mitbetreut. Er gesteht: "Die Unibox wurde nur am Sonntag genützt, im Winter nur von Einheimischen und im Sommer noch zusätzlich von Badeseegästen, die von der Mühllackener Straße kamen." Die Leute, meist jüngere, holten sich Getränke, Eis oder Jause. "Sonst wurde auch eher nur Frischware, wie etwa Milch, gekauft, meistens Lebensmittel, die wahrscheinlich vergessen wurden woanders zu kaufen." Dobetsberger hält das Unibox-Konzept "für an sich gut, aber es funktioniert in Österreich noch nicht". In anderen Ländern seien Läden ohne Personal längst Usus. Bei uns müssten sich die Leute erst daran gewöhnen. Älteren sei das Eintritts- und Bezahlsystem zu kompliziert.
Für Dobetsberger sei die Unibox zuletzt nur mehr eine Belastung gewesen. "Man muss ständig kontrollieren, befüllen, und reinigen." Teils hätte es auch kleine Diebstähle gegeben:,"Zum Beispiel ein Semmerl bezahlt, aber ein Salzstangerl genommen."

Neuer Nahversorger in Lacken?

Bürgermeister David Allerstorfer (SPÖ) hatte vom Ende der "Uniboxen" zuerst über die Medien erfahren, wie er sagte. "Es ist zwar von einem Ende gemunkelt worden, aber uns hat niemand kontaktiert." Laut Allerstorfer besteht aber nach einem Gespräch in dieser Woche die Chance, dass "die Box stehen bleibt und ein privater Interessent weiterbetreibt." Der Ortschef: "Dieses  Nahversorgungs-Konzept für Lacken klingt vielversprechend." Mehr werde man in Kürze erfahren. Die Marktgemeinde hat auch finanzielle Interessen, dass es mit der Box weitergeht, weil sie 30.000 Euro für Fundament, Planierung und Stromverlegung investierte.

Zur Sache:

2020 startete die Unigruppe mit der Errichtung der ersten Uniboxen. Die kleinen Supermärkte mit Waren für den täglichen Bedarf verzichten auf Personal, der Kunde scannt und zahlt die Produkte selber. Zutritt erhält man mit der Bankomatkarte oder per App. Die Idee dahinter: 24 Stunden am Tag geöffnete Selbstbedienungsboxen zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung in ländlichen Gebieten.

Doch in Oberösterreich liegt die maximale Öffnungszeit bei 76 Stunden pro Woche – Unimarkt und andere Betreiber mit ähnlichem Konzept (Ackerbox, Kastlgreißler, etc.) setzten sich deshalb für eine Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen ein und forderten unbegrenzte Öffnungszeiten. Daraus wird aber nichts. Laut Verfassungsgerichtshof seien Selbstbedienungsboxen nicht als Warenausgabeeinrichtungen – wie zum Beispiel Zigarettenautomaten – zu betrachten und somit nicht von den Einschränkungen des Öffnungszeitengesetzes ausgenommen.