"Die Kunsttischlerei ist eine Vertrauenssache"

- hochgeladen von Eva Beneder
WAXENBERG (bev). Seit 1985 restauriert der gelernte Tischler aus Waxenberg Möbelstücke verschiedenster Stilrichtungen.
"Ich wollte mich nach der Lehre verändern. Kunsttischlerei ist mehr als der gewöhnliche Tischlerberuf", so der Einzelunternehmer. Josef Niedermayr hat eine große Vorliebe für massives Holz. Nach seiner zusätzlichen Ausbildung in Bad Hall gründete der Mühlviertler schließlich sein eigenes kleines Unternehmen in Punzing, Waxenberg.
Wertvolle Handarbeit
Zuerst überprüft Josef Niedermayr den Zustand der alten Möbelstücke. Anschließend beginnt der 56-Jährige mit den Ausbesserungsarbeiten. Obwohl die Arbeit viel Geduld und Fingerspitzengefühl erfordert, steckt der Mühlviertler sein ganzes Herzblut in die Restauration von Antiquitäten. In seiner Werkstatt sind ausschließlich alte und präzise Handwerkstechniken gefragt. Damit als Resultat seiner Ausbesserungen wahre Schmuckstücke in möglichst getreuem Originalzustand entstehen, benötigt der leidenschaftliche Kunsttischler viel Zeit. Josef Niedermayr legt hohen Wert darauf, dass das restaurierte Möbelstück nachher auch noch als Einrichtungsgegenstand benützt werden kann. Eine Besonderheit seiner Arbeit ist die Verwendung von Schellack-Polituren. Diese spezielle Oberflächenbehandlung wird in der modernen Tischlerei aufgrund ihres hohen Aufwands kaum mehr verwendet wird. Die Schellack-Politur lässt das Holz von der Tiefe heraus leben.
Josef Niedermayr hat bereits bei großen Projekten mitgewirkt. Unter anderem hat der gelernte Tischler die Kanzel in Eschelberg restauriert oder auch die Holzdecke in der Raiffeisenbank Zwettl erstellt.
"Bei meinem Beruf sind hohe Qualität und Mundpropaganda entscheidend um neue Kunden zu erreichen“, so der gelernte Tischler. Seine Kunden kommen hauptsächlich aus der Region oder aus Linz. Der gebürtige Eidenberger punktet aber auch mit seinem Service. Der 56-Jährige holt die Möbelstücke vom Kunden persönlich ab. Antiquitäten versetzen den leidenschaftlichen Restaurateur immer wieder in eine andere Zeit. "Antiquität und Handarbeit wird leider immer weniger. Heute kaufen die Menschen lieber neue Möbel, als alte schöne Stücke zu restaurieren", so der gelernte Tischler.
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