Urfahraner Betriebe kämpfen um Lehrlinge
Die Gastronomiebranche leidet derzeit am meisten unter dem Lehrlingsmangel im Bezirk.
BEZIRK (fog). Der Lehrlingsschwund ist ein allgemeiner Trend. In Urfahr-Umgebung wirkt er sich noch drastischer aus als im oö. Durchschnitt. Per 31. Dezember 2016 arbeiteten laut Wirtschaftskammer (WKO) Urfahr-Umgebung 568 Lehrlinge im Bezirk. Das ist ein Rückgang bei den Lehrlingen gegenüber dem Jahr zuvor um 5,8 Prozent, oö-weit liegt der Schwund bei 2,85 Prozent. Auch bei den Lehrbetrieben hat der Bezirk abgebaut. 230 Lehrbetriebe standen zu Jahresende zur Verfügung, um 4,56 Prozent weniger als im Dezember 2015. In OÖ sind 3,32 Prozent weniger Lehrbetriebe von der WKO verzeichnet worden. Zu Jahresende registrierte das Arbeitsmarktservice (AMS) Linz 32 offene Lehrstellen im Bezirk. "Die meisten Angebote in UU gibt es in der Gastronomie", so die Linzer AMS-Leiterin Elisabeth Wolfsegger. Drei Lehrlinge im Service und sechs Lehrlinge in der Küche könnten sofort beginnen. Weitere Stellenangebote: Verwaltungs- und Büroberufe (5), Bau (3), Spengler (3) und Lebensmitteltechniker (2).
Linzer Großbetriebe locken
"Die Herausforderungen auf dem regionalen Lehrlingsmarkt werden in Urfahr-Umgebung von Jahr zu Jahr stärker", sagt WKO-Obmann Reinhard Stadler. Auch die Gründe weiß Stadler. Es ist einerseits der Rückgang bei den 15-Jährigen, also der demographische Wandel. Darüberhinaus gibt es im Großraum Linz ein großes Angebot an höheren Schulen. Der Anteil an höheren Schülern würde, so die WKO, im Bezirk überdurchschnittlich hoch sein und sogar noch weiterwachsen. Außerdem sind die Großbetriebe im Zentrum besonders an Lehrlingen aus dem Mühlviertel interessiert und locken mit attraktiven Lehrstellenangeboten. Die Linz-Nähe ist auch die Ursache, weshalb sich Ausbildungsbetriebe verabschiedet haben. Stadler: "Immer wieder wechseln regional ausgebildete Lehrlinge nach der Lehre erst recht in einen Linzer Großbetrieb. Viele regionale Lehrbetriebe fühlen sich als Ausbildner für Großbetriebe."
WKO-Initiativen
Laut Franz Tauber, WKO UU-Geschäftsstellenleiter, seien die Vorteile der Lehre in der Region zu betonen. Der wichtigste: "Freizeit statt Stauzeit". Die Kosten und die Zeit, die sich die Lehrlinge ohne das Pendeln ersparen, seien viel Wert. Eine konkrete WKO-Initiative sind die GUUTE-Lehrlingstage, die nach Umfragen bei den Unternehmern als auch bei den Lehrern auf große Zustimmung stoßen. 2016 konnte die Zahl der ausstellenden Lehrbetriebe als auch teilnehmenden Schüler gegenüber 2015 verdoppelt werden. Die GUUTE-Lehrlingstage wird es 2017 wieder geben.
GUUTE-Lehrlingstage
Bei den GUUTE-Lehrlingstagen stellen regionale Betriebe sich und die Lehrberufe vor:
• 17. November 2017: Schul- und Kulturzentrum Feldkirchen
• 24. November 2017: Sport- und Freizeitzentrum Bad Leonfelden
• 1. Dezember 2017: Gusenhalle Gallneukirchen
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.