Die Film-Total Kritik zu "Die Mumie" -dem Auftakt zum "Dark Universe" von Universal Pictures

Foto: © 2017 Universal Pictures International Germany GmbH
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6,5 / 10 Punkten

Die Schauspieler:

„Die Mumie“ bietet Mega Star Tom Cruise – physisch nach wie vor in Topform - wieder die Bühne, welche er gewohnt ist. Als heroischer Einzelgänger im „Ethan Hunt Modus“ kann er als Sergeant Nick Morton seine Stärken ausspielen und bringt, solide wie eh und je, ein gutes Gespür für Action und Comedy Timing mit. Seine Kollegin Sophia Boutella macht die ihr zugeschriebene Rolle der „Mumie“ Prinzessin Ahmanet zwar ganz brav, kann aber nicht wirklich die Bösartigkeit, welche diese Figur eigentlich mitbringen soll, nicht so ganz replizieren. Annabelle Wallis ist in ihrer Rolle der Archäologin Jenny Halsey schwer zu beurteilen, da ihre Figur an Eindimensionalität kaum zu unterbieten ist und bekommt neben Tom Cruise wenig Möglichkeiten, ihre darstellerischen Qualitäten zu zeigen. „New Girl“ Star Jake Johnson trifft ein ähnliches Schicksal, da dieser Schauspieler ganz sicher Qualitäten mitbringen würde, um vielleicht sogar die Hauptrolle zu stemmen, bleibt aber auch hoffnungslos eindimensional. Einmal mehr ist neben Tom Cruise der mimische Höhepunkt des Streifens, der Darsteller des Dr. Jekyll / Mr. Hyde – Russel Crowe.

Der Film:

Regisseur Alex Kurtzman, der auch schon im Star Trek Universe seine Remake Erfahrungen machte, hatte bei „Die Mumie“ die recht schwierige Aufgabe, den appetitanregenden Einstieg ins, von Universal erst vor kurzem betiteltem, „Dark Universe“ zu erschaffen. Wer sich einen fulminanten Auftaktfilm erwartet, wird wahrscheinlich nicht voll befriedigt aus dem Kino nach Hause gehen. Ein Monster-Film wie dieser steht und fällt mit der Zeichnung und Darbietung des Antagonisten – der Mumie. Sophia Boutella ist zwar, wie sie schon in z. b. „Star Trek: Beyond“ gezeigt hat, eine recht coole und gewitzte Schauspielerin, kann aber als Mumie nur mäßig überzeugen. Im direkten Vergleich mit den charismatischen Imhotep-Vorgängern - Arnold Vosloo aus den Filmen mit Brendan Fraser und vom genialen Boris Karloff aus dem Jahr 1932 gar nicht zu reden - bleibt ihre Figur blass und bekommt von den Autoren Jon Sphaihts und Christopher McQuarrie, eine recht uninteressante Vorgeschichte zugeschrieben, welche nicht wirklich mitzunehmen vermag. Insgesamt sind die massivsten Schwächen des Films hauptsächlich im Drehbuch zu finden. Manche Situationen haben wir schon in den Vorgängern der Mumie Filme gesehen, einiges mutet wie eine Episode aus der TV Serie „The Walking Dead“ an und die Charakterzeichnungen bleiben eindimensional. Die Figur der weiblichen Hauptdarstellerin Jenny Halsey wird mit einer emotionslosen Aneinanderreihung von Szenen, die dann nur noch Tom Cruise einigermaßen bereinigt, in die Ecke gedrängt und beinahe zum Sidekick degradiert. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern will über die Laufzeit von 2 Stunden hinweg nicht zünden und bleibt weit hinter der charmanten Kooperation zwischen dem Vorgängerpärchen Brendan Fraser und Rachel Weisz zurück. Ebenso bleibt die Figur des eigentlichen Sidekicks - gespielt von Jake Johnson – weitgehend als ungenutztes Potential auf der Strecke. Tom Cruises Figur Nick Morton hätte in einem hier angehenden Universe, vielleicht eine einweisende Story benötigt, welche im Zuseher das Bedürfnis weckt, sich mit ihm ins Abenteuer zu stürzen, doch außer der Info dass er ein hochdekorierter Soldat sei, bleibt sein Charakter recht unkreativ. Angenehm zu beobachten ist aber, dass Nick Morton nicht der unfehlbare Held der Geschichte, sondern ein Typ mit Ecken und Kanten ist dessen Ziel es nicht ist, nur die holde Maid, sondern auch mal die eigenen vier Buchstaben zu retten. Der Streifen hätte einige Möglichkeiten gehabt, tolle Jumpscares einzubauen, welche gut in einen Mumie-Monsterfilm gepasst hätten, doch trotz des phasenweise hohen Tempos, bleibt die Handlung, mit einem regelmäßig langsamen Szenenaufbau, unschlagbar vorhersehbar. Trotz der inhaltlichen Schwächen, bleibt „die Mumie“ dann aber, aufgrund seiner optischen Schauwerte doch noch unterhaltsames Popcornkino. Handwerklich einwandfrei gemacht, sieht man dem Projekt seine 125 Millionen Dollar Budget sehr wohl an und bietet in manchen Szenarien genau den umwerfenden Bums, der von einem IMAX Blockbuster erwartet wird. Im letzten Drittel steigert sich auch die Qualität der Handlung und es kommt dann doch noch der Hunger auf weiterführende Kapitel des „Dark Universe“ auf, in dem wir noch klassische Figuren wie Frankensteins Monster, den Unsichtbaren, den Wolfman oder Dracula zu sehen bekommen werden. Die Lacher des Films, auf welche ein klassischer Horrorfilm eigentlich nicht angewiesen wäre, funktionieren, aufgrund eines guten Gespürs von Tom Cruise, da besagte Lacher sonst etwas zu komödienhaft gewirkt hätten. In einer Szene ist sogar ein Detail für die Fans der Horrorkomödien mit Brendan Fraser zu finden, also – Augen auf! Wer also einen kurzweiligen, zwar nicht übermäßig anspruchsvollen, aber dennoch unterhaltsamen Abend im Kino verbringen will, kann sich guten Gewissens mumifizieren lassen.

Fazit:

Handwerklich „monstermäßig“ gut produzierter Streifen mit tollen Schauwerten, der ein Horrorfilm sein will, aber eigentlich ein Abenteuerfilm geworden ist und, zwar durch ein relativ schwaches und uninspiriertes Drehbuch viel an Attraktivität einzubüßen hat und nicht der Steinwurf ist den Universal Pictures als Auftakt zum „Dark Universe“ gebraucht hätte, jedoch aber mit den exzellenten Schauspielern Tom Cruise und Russel Crowe im Ensemble punkten kann.

Kritik verfasst von:
Lindorfer Bernhard / Film-Total

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