Damit die Worte richtig fließen
Jahr für Jahr steht der 6. März ganz im Zeichen der Logopädie
BAD LEONFELDEN. Ob im Privatleben oder Beruf – ein erfolgreiches Miteinander hängt stark davon ab, ob Menschen sich verbal verständigen können. Unterschiedlichste Ursachen, etwa eine Krankheit oder ein Unfall, können diese Fähigkeit stark einschränken. Nach ärztlicher Verordnung erhalten Betroffene in so einem Fall therapeutische Unterstützung von Logopäden. Der 6. März steht ganz im Zeichen dieser wichtigen Berufsgruppe, die Menschen mit Sprach-, Sprech- oder Stimmstörungen begleiten und behandeln.
Früh genug erkennen
Oftmals sind Kinder von Sprach- oder Sprechfehlern betroffen. Um dies als Eltern früh genug zu erkennen, empfiehlt Logopädin Johanna Ratzenböck regelmäßigen Kontakt zum Kinderarzt sowie das Durchführen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen. "Außerdem sollte das Kind beobachtet werden: Verstehe nur ich mein Kind oder auch fremde Personen? Wie viele Wörter spricht mein Kind? Kann es im Alter von zwei Jahren Wörter zu kurzen Sätzen verknüpfen?", erklärt die Bad Leonfeldnerin. Kinder mit 3,5 Jahren sollten bereits überwiegend alle Laute korrekt aussprechen können und sollten daher für jeden gut verständlich sprechen können. "Wenn das Kind bis zum zweiten Lebensjahr noch keinen aktiven Wortschatz von 50 Wörtern hat, es nicht an Kommunikation interessiert ist oder schlecht auf akustische Reize reagiert, sollte man auf jeden Fall einen Logopäden aufsuchen."
Ursachen von Sprachfehlern
Eingeschränktes Hören, allgemeine Entwicklungsverzögerung oder Auffälligkeiten in der Wahrnehmung und motorischen Entwicklung des Kindes können laut der Logopädin Ursachen für Sprachfehler sein. "Um dem entgegenzuwirken, hilft gemeinsames Bilderbücher anschauen, Lieder singen sowie Fingerspiele und Reime oder auch Alltagshandlungen in kindgerechter Sprache zu erklären. Fernsehen stellt allerdings keine Unterstützung im Spracherwerb dar. Sprache lernen braucht immer ein Gegenüber. Sprache lernt man in der Interaktion."
Logopädische Arbeit kann aber auch Erwachsene genauso betreffen wie Kinder. "Sie brauchen gegebenenfalls Therapie bei beispielsweise Stimm- oder Atemstörungen, Lähmung der Gesichtsmuskulatur, Schluckstörungen sowie bei Verlust oder Störung der bereits erworbenen Sprache durch Hirnschädigung", so Ratzenböck.
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