Alte Bahnhofsgebäude rücken in den Fokus

4Bilder

BEZIRK/LINZ (fog). In Urfahr-Umgebung sind es die Bahnhofsgebäude in Ottensheim und Rottenegg, die zirka seit dem Jahr 2000 nicht mehr von ÖBB-Mitarbeitern besetzt sind. Viel diskutiert wird über das seit 2016 unbesetzte Gebäude des Mühlkreisbahnhofs Linz-Urfahr beziehungsweise über das gesamte Areal.
Die modernen Steuerungsmöglichkeiten der Züge ermöglichen es, laufend Fahrdienstleitungen von kleineren Bahnhöfen in die fünf ÖBB-Zentralen Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck und Villach zu integrieren. "Dass die Gebäude an der Mühlkreisbahn gar nicht mehr gebraucht werden, stimmt aber nicht. Sie werden für die Zugleittechnik, für Telekommunikationsanlagen oder als Lagerräume benötigt. Daher können wir sie nicht verkaufen", sagt ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif. Der Vorwurf, die Gebäude würden verfallen, sei auch falsch, so der ÖBB-Mann: "Sie werden von der ÖBB Immobilien GmbH erhalten und verwaltet."

Ottensheim diskutiert

In Ottensheim wird seit geraumer Zeit diskutiert, welche Möglichkeiten es gibt, das Bahnhofsgebäude wiederzubeleben. "Im Umweltausschuss waren wir uns einig, dass eine Bäckerei am sinnvollsten wäre, aber wir haben noch keinen Betreiber gefunden", so Umweltausschussobmann Stefan Weinberger (proO). Auch das WC und der Warteraum sind derzeit geschlossen. Laut ÖBB ist der Bahnhof Ottensheim mit 1.200 Personen pro Werktag frequentiert, davon 30 Prozent bis 9 Uhr. Weinberger & Co. haben mit Neuhofen/Krems verglichen, wo ein Bäcker in den leerstehenden Bahnhof eingezogen war – mit finanzieller Hilfe der Gemeinde. Allerdings wird der Bahnhof Neuhofen stärker frequentiert als Ottensheim. Das könnte sich aber ändern, wenn der Pendlerparkplatz (Park&Ride) erweitert und der Radabstellplatz in Ottensheim erneuert wird. Erst kürzlich gab es Gespräche zwischen Bürgermeister Franz Füreder (ÖVP) und den ÖBB. Der Gemeinde ist aber der 25-prozentige Kostenanteil zu hoch.
Generell wird es Ottensheim nicht erspart bleiben, in das Bahnhofsareal inklusive Gelände der ehemaligen Ziegelfabrik Rieseneder zu investieren, welches großteils für die Lagerung und als Müllplatz genützt wird. Franz Bauer (SPÖ) ist für eine kommunale oder soziale Nutzung des Bahnhofgebäudes. Entweder für die Jugend, die sich ohnehin viel bei der benachbarten Tankstelle aufhält oder für Senioren. "Ich könnte mir ein Repair-Café hier gut vorstellen", sagt Bauer.

Areal Mühlkreisbahnhof

Vor allem bei der Neuorganisation des Verkehrs in Linz-Urfahr spielt das Areal Mühlkreisbahnhof eine zentrale Rolle. Der Autoverkehr soll sich nicht mehr durch die enge Hauptstraße zwängen müssen und im Schienenverkehr ist nach Bau der zweiten Schienenachse ein "Umsteigeknoten Hauptstraße" im Gespräch, obwohl nicht klar ist, wie die Mühlkreisbahn mit der Straßenbahn verbunden wird. Im Mai kritisierte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) die ÖBB, beim Mühlkreisbahnhof auf der Bremse zu stehen. "Wir können nicht länger warten", so Luger. Gespräche zwischen dem Bürgermeister und den ÖBB habe es zwischenzeitlich nicht gegeben. Dafür wird ein Projekt immer konkreter, mit dem die Stadt einen Impuls setzen möchte: die Neugestaltung des Weinturms. Dem 75 Meter hohen Turm mit 24 Geschoßen steht ein 26 Meter hohes Wohngebäude mit sieben Geschoßen gegenüber. Im Erdgeschoß werden Geschäfte und ein Café und in den oberen Geschoßen 140 Wohnungen entstehen. Mit Jahresende soll es den Entwurf zur Bebauungsplanänderung geben und 2018 werden dann die Verfahren stattfinden.

Zur Sache: Mühlkreisbahn

• Die Mühlkreisbahn wurde am 17. Oktober 1888 eröffnet.
• 1909 begannen Detailplanungen für eine Streckenverbindung von Aigen über Schwarzbach und Stuben zur Bahnstrecke Budweis–Salnau (heute České Budějovice–Nová Pec). Der Erste Weltkrieg und der Zerfall der Donaumonarchie verhinderten diese Pläne.
• Der Bau einer S-Bahn in Linz, mit einer Verbindung zwischen Mühlkreisbahnhof und Hauptbahnhof wurde erstmals 1992 erwogen.
• 2006: Ex-Verkehrslandesrat Erich Haider (SPÖ) regte die Umwandlung der Mühlkreisbahn in eine Überlandstraßenbahn an.
• Von den Plänen, die Mühlkreisbahn von Linz bis Rohrbach als Straßenbahn zu führen (2011), rückte das Land OÖ wieder ab und unter Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) wird eine S-Bahn mit Durchbindung bis zum Hauptbahnhof präferiert (2016).

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Urfahr-Umgebung auf MeinBezirk.at/Urfahr-Umgebung

Neuigkeiten aus Urfahr-Umgebung als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Urfahr-Umgebung auf Facebook: MeinBezirk.at/Urfahr-Umgebung - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Urfahr-Umgebung und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.